Der Hintergrund des Antrags seien die Erhöhung der Geburtenrate und wirtschaftliche Steuerungsprozesse und nicht die Beratung von ungewollt Schwangeren in einer belastenden Situation, kritisierte Claudia Angela Gamon (NEOS) den Vorstoß des fraktionslosen Mandatars Marcus Franz. Aus diesem Grund sei dieser aus ethischer, frauen- und gesundheitspolitischer Sicht abzulehnen. Ein rückwärtsgerichtetes Männerbild soll damit zurück ins Parlament gebracht werden, befürchtete Gamon und fragte sich, woher beim Abgeordneten Marcus Franz “der Wunsch komme, Frauen zu sagen, wie sie ihr Leben zu leben haben”. Der Zugang zu sicherer, funktionierender Verhütung und Aufklärung, unabhängig vom Bildungsgrad, gibt laut Gamon Frauen die Freiheit, über ihr Leben zu entscheiden.
Expliziter Inhalt
Die Aussagen von Claudia Gamon riefen einen User auf den Plan, der der NEOS-Madatarin einen Brief mit explizitem Inhalt und Formulierungen zukommen ließ, die keiner weiteren Kommentierung benötigen. Gamon teilte den Brief via Twitter und erhielt zahlreiche Reaktionen darauf
Antrag abgelehnt
Der Antrag des fraktionslosen Mandatars Marcus Franz wurde mehrheitlich abgelehnt. Dieser sei ein Eingriff in die Frauenrechte, begründete die SPÖ ihre Ablehnung, die ÖVP verwies auf die vorhandenen 380 Beratungsstellen in Österreich. Auf Seiten der Opposition stieß der Antrag auf geteilte Meinung. Während FPÖ und Team Stronach die psychische Belastung der Betroffenen betonten, blieben Grüne und NEOS hart, Verhütung gehöre zur Freiheit von Frauen.
ÖVP und SPÖ einig
Angela Fichtinger (V) und Angela Lueger (S) waren übereinstimmend der Meinung, das geforderte Netzwerk für Beratungen gebe es bereits in Form der 380 Familienberatungsstellen in Österreich. Dort werde anonym, professionelle Arbeit geleistet, waren die Abgeordneten einig.
Unterstützung vom Team Stronach
Unterstützung bekam der Vorstoß hingegen vom Team Stronach und den Abgeordneten der FPÖ. Die Schaffung von flächendeckenden, anonymen Beratungsstellen für ungewollt Schwangere hielten die Freiheitlichen für sinnvoll. Eine statistische Erhebung anonymisierter Daten im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbrüchen forderten sie außerdem in einem eigenen Entschließungsantrag. Mit Hilfe der Zahlen sollen Präventionsmaßnahmen gezielter gesetzt oder auch optimiert werden können und die Grundlage für die Hilfe für betroffene Frauen geschaffen werden.
Die FPÖ-Mandatarin Annelies Kitzmüller erläuterte in ihrem Vorstoß, dass aufgrund der erhobenen Daten verbesserte Rahmenbedingungen für Schwangere wie Beratung oder bedarfsorientierte Unterstützung geschaffen werden sollen. Der Antrag fand keine Mehrheit.
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