Die WIGE hatte Print- und Internetanzeigen geschaltet, auf denen ein Mann sich mit Kaffee bekleckert, weil er einer Frau mit kurzem Rock nachsieht. “Mit dieser Werbeanzeige werden beide Geschlechter diskriminiert. Zum einen wird das ‘Typisch-Mann-Klischee’ mehr als übertrieben. Er ist unfähig, sich Kaffee einzuschenken, nur weil eine Frau im kurzen Rock vorbei geht. Zum zweiten wird die Frau einfach nur als ein sexualisiertes Objekt dargestellt. Was hat das mit dem ‘Walgau-Gutschein’ zu tun?”, fragt sich Tomaselli. “Außerdem finde ich es doch sehr bedenklich, dass in diese Werbeanzeige 15.000 Euro an öffentlichen Mittel gesteckt wurden!”
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Werberat gibt Grünen recht
Der österreichische Werberat begründet seine Entscheidung damit, dass die Werbemaßnahme hinsichtlich des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft nicht sensibel genug gestaltet worden sei. Beide Protagonisten seien in abwertender Weise dargestellt worden und stellen keinen Zusammenhang mit dem beworbenen Produkt dar. So sei bei der Anzeige nicht darauf geachtet worden, dass Werbung nicht “die Würde des Menschen verletzen” dürfe, “insbesondere durch eine entwürdigende Darstellung von Sexualität”. Ferner verweist der Werberat auf die Bestimmung des Ethik-Kodexes, dass Werbung nicht aufgrund des Geschlechts diskriminieren sowie Personen nicht in rein sexualisierter Funktion als Blickfang darstellen sollte.
Sujet wird abgesetzt
“Ich freue mich, dass der Österreichische Werberat meiner Argumentation gefolgt ist und dass die WIGE sich bereit erklärt hat, das Sujet abzusetzen und nicht mehr für weitere Werbezwecke zu verwenden. Jetzt hoffe ich, dass die WIGE in Zukunft sensibler bei der Auswahl ihrer Werbebotschaften vorgeht”, so Tomaselli.
Werbung für maximale Aufmerksamkeit
Man habe niemandem auf den Schlips treten wollen, erklärt Walter Gohm von der Wirtschaftsgemeinschaft Walgau gegenüber VOL.AT: “Wegen unseres knappen Budgets wollten wir maximale Aufmerksamkeit erregen. Die Kritik nehmen wir ernst und wenn sich jemand angegriffen fühlt, dann ziehen wir die Konsequenzen.” Verwundert ist Gohm aber von der Vorgehensweise der Grünen, gleich eine anonyme Meldung beim Werberat abzugeben: “Man hätte wenigstens vorher mit uns darüber sprechen können.”
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