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Wenn Steine reden könnten …..

Die behauenen Steine sind Zeugen von Kriegsgefangenschaft in Fontanella-Faschina
Die behauenen Steine sind Zeugen von Kriegsgefangenschaft in Fontanella-Faschina ©Hronek
Erinnerung an Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Fontanella-Faschina (amp)  Seit im Sommer 2011 von Kriegsgefangenen behauene Steine in Fontanella aufgetaucht sind, hat es sich eine Initiativgruppe rund um Elisabeth Burtscher gemeinsam mit dem  Büchereiteam der Walserbibliothek ...

Erinnerung an Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Fontanella-Faschina

(amp)  Seit im Sommer 2011 von Kriegsgefangenen behauene Steine in Fontanella aufgetaucht sind, hat es sich eine Initiativgruppe rund um Elisabeth Burtscher gemeinsam mit dem  Büchereiteam der Walserbibliothek  Fontanella und dem Pfarrgemeinderat zum Ziel gesetzt, mehr über die Zeit von 1940 bis 1944 zu erfahren. Bekannt ist, dass zwei Kriegsgefangenenlager auf dem „Obergrechter“ Gemeindegebiet lagen. Eines stand direkt auf dem Faschinapass, das andere bei der „Säge“ in Fontanella. „Männliche und weibliche Zwangsarbeiter waren überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt, möglicherweise wurden sie auch gemeinsam mit den Kriegsgefangenen zum Ausbau der Faschinastraße herangezogen“ weiß Elisabeth Burtscher aus Erzählungen von Zeitzeugen.

Russische Gefangene

Diese berichten auch, dass die Gefangenen aus  Jugoslawien, Polen, der Ukraine und anderen Sowjetrepubliken stammten. Belegt ist auch, dass Kriegsgefangene hier gestorben und  in Fontanella bestattet worden sind: Franz Woitzechowski aus Minsk wurde 1944 erschossen, Dimitri Michailow aus Leningrad starb 1943 an einem Herzinfarkt. Akten aus dem Gemeindearchiv sind keine mehr vorhanden, es müssen neue Wege beschritten werden, um gesicherte Informationen zu erhalten.

 Zweijähriger Prozess

Mit Unterstützung der Gemeinde Fontanella, Projektleiterin Karin Bitschnau aus Dornbirn und dem Projektberater Helmut Schlatter aus Nenzing wurde ein zweijähriger Prozess gestartet, der historische Recherche, Informations- und Gesprächsangebote sowie die Errichtung eines Erinnerungsdenkmal auf dem Faschinapass umfasst. Ein erster Erzählnachmittag mit Zeitzeugen hat bereits über 100 Besucher angelockt. Vier Künstlern aus Vorarlberg und Oberösterreich sind beauftragt worden mit einem Entwurf für ein Denkmal bei der Kapelle am Faschinapass beauftragt worden. Das Siegerprojekt wird im November vorgestellt. Werner Bundschuh, Historiker aus Dornbirn und Obmann der Johann-August-Malin Gesellschaft ist mit den historischen Recherchearbeiten beauftragt. Seine ersten Ergebnisse wird er am 8. Oktober um 20.15 Uhr im Pfarrsaal Fontanella präsentieren.

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