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Wenn Oma, Kind und Kindeskind bunte Bilder sprühen

Gelebte Toleranz: Die Teilnehmer des Graffiti Workshops und Tommy Galido, Nina Humpeler (l) und Thomas Kaiser (6. vl) von der OJAD.
Gelebte Toleranz: Die Teilnehmer des Graffiti Workshops und Tommy Galido, Nina Humpeler (l) und Thomas Kaiser (6. vl) von der OJAD. ©Edith Rhomberg
Auch das ist Toleranz, wie sie Nina Humpeler und Tommy Galido von der OJAD verstehen.
Granitti-Workshop bei der OJAD

Dornbirn. Granitti stand auf der Einladung. Aber nicht alle wussten, was das mit Graffiti zu tun hat. Zum Graffiti-Workshop für mehrere Generationen lud die Offene Jugendarbeit Dornbirn letzten Samstag in die Schlachthausstraße ein. Weil Granitti von Granny abgeleitet ist, kamen tatsächlich mehrere Omas mit ihren Enkelinnen und Opas mit ihren Enkeln, sowie Mütter und Väter mit ihren Kindern ins Jugendzentrum Vismut. Kurzum: Ältere, Jüngere und ganz Junge waren auf den Beinen, um beim Workshop mehr über das Schreiben und Malen mit der Sprühdose zu erfahren. Einmal selbst auszuprobieren, wie man sich so als Sprüher fühlt, war natürlich das erklärte Ziel. Jugendarbeiter Tommy Galido kennt sich in der Hip-Hop Szene aus. Wenn er sich auch nicht als Sprüher bezeichnet, hatte er umfassende Informationen und Filmdokumentationen zur Einführung in die Materie vorbereitet. Sozialpädagogin Nina Humpeler legte außerdem Bücher auf, die Inspiration für eigene Kreationen enthielten.

So lernten die noch vor dem sprichwörtlich weißen Blatt Papier sitzenden Besucher zuerst etwas Theorie. Angefangen von den Zeichen der Ägypter und alten Griechen erzählte Tommy über das spätere, illegale Beschreiben – „Graffiti-Writing“ – von Mauern und Häusern ab den Siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. „‘Graffiti-Writing‘ ist eines der wesentlichen Elemente der Hop-Hop-Kultur und hat seine Wurzeln in New York“, so Tommy Galido. Die Gäste folgten dann seiner Ermutigung, die Praxis zu beginnen und einen Schriftzug in beliebigen Farben zu malen. Dabei sollte auch besonders auf dessen zügige Umrahmung und stimmige Proportionen geachtet werden.

Erst danach wurde es draußen endlich Ernst und es konnte, ganz legal, bunt drauflos gesprüht werden. Sprühdosen, Handschuhe, Atemschutz und Brille waren das komplette Rüstzeug für die begeisterten Sprüher. Rhythmische Musik und Breaktänzer boten den passenden Rahmen dazu. Und schon mit ihren ersten Graffiti-Versuchen und den vielfarbigen Resultaten waren alle Teilnehmer offensichtlich sehr zufrieden.

 

Franz Haller, Lustenau

Graffiti ist für mich etwas ganz Neues. Es gefällt mir, das mit meinem Enkel ausprobieren zu können. Man lernt bekanntlich nie aus.

Manuel Haller, Lustenau

In Lustenau habe ich noch kein Graffiti gesehen. Zeichnen in der Schule gefällt mir und das Sprühen hier ist toll. Das möchte ich öfters machen.

Jan Schenk, Hohenems

Ins Vismut komme ich regelmäßig. Hip-Hop und vor allem das Breaken gefällt mir. Ich besuche die HTL Informatik, da sind wenig Gleichgesinnte.

Rebecca Heis, Göfis

Hier kann ich meine Kreativität ausleben (lacht). Früher bin ich seit ich elf bin in Jugendhäuser gegangen. Ins „Stop“ durfte ich ja damals noch nicht.

Tommy Galido, OJAD

Graffiti als Teil der Hip-Hop-Bewegung entwickelt sich weiter. Aktuell ist die 3D Streetart. Den Reiz macht vielleicht auch das illegale Sprühen aus.

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