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Wenn das was zählt, der Glaube ist

Rudolf Taschner referierte über sein Buch "Woran glauben - 10 Angebote für aufgeklärte Menschen".
Rudolf Taschner referierte über sein Buch "Woran glauben - 10 Angebote für aufgeklärte Menschen". ©Verena Kogelnig
Der Mathematiker Rudolf Taschner reflektierte über zehn Glaubensweisen.
Buchvortrag von Rudolf Taschner

Feldkirch Seine Kandidatur bei der kommenden Nationalratswahl fand lediglich am Rande Erwähnung. Bei seinem Vortrag in der Arbeiterkammer brachte Rudolf Taschner den Zuhörern seine Überlegungen zum Thema Glauben näher. Im Rahmen der Reihe „Wissen fürs Leben“ referierte der Mathematiker vorigen Donnerstag im Saal der Arbeiterkammer Feldkirch über sein 2016 erschienenes Buch „Woran glauben – 10 Angebote für aufgeklärte Menschen“.

Glaube und Wissenschaft

Taschner, Professor an der Technischen Universität Wien, veröffentlichte sein neuestes Buch „Vom 1×1 zum Glück“ Anfang dieses Monats. Darin möchte er einen Zugang zur Mathematik vermitteln, der glücklich machen soll. In früheren Publikationen beschäftigte er sich jedoch zudem mit Fragen, die über sein Fachgebiet hinaus philosophische Bereiche anschnitten. In seinem Vortrag reflektierte er über Aberglauben, den Glauben an die Natur, die Zukunft oder auch den Glauben an die Kirche. Besonders strich er den Glauben an Gott, an das Ich und an das Du heraus. Es ging ihm darum, Optionen aufzuzeigen, ohne überzeugen zu wollen. Auf die Frage des Gastgebers Franz Josef Köb, weshalb Taschner keinen Glauben an die Wissenschaft in seine Betrachtungen aufgenommen habe, antwortete dieser: „Ich liebe Mathematik. Aber ich glaube nicht an sie.“ Glaube habe mit geloben zu tun, dahinter stehe die Seele einer Person, meinte er. „Also nein, ich kann nicht sagen, ich glaube an die Wissenschaft.“

Vom Denken oder von der Seele her

Taschner selbst war zu Schulzeiten katholisch. Heute bezeichnet er sich als „frommen Agnostiker“, da er bete, von Gott jedoch tatsächlich nichts wisse. An die Glaubensweisen, die Taschner im Vortrag behandelte, war in keinem Fall ein Bekenntnis seinerseits gekoppelt. Er war überzeugt, auch in sie könne man seine Seele gießen, wiewohl er sie im Vortrag ausdrücklich vom Denken her betrachtete. Er nahm die Glaubensweisen kritisch, bisweilen skeptisch unter die Lupe. Mancher mochte sich von einzelnen Punkten getroffen fühlen – so erwähnte der Autor, wie sich einige Kirchenvertreter von Teilen seines Buches distanzierten. Taschner betonte schließlich, dass etwas Tröstliches im Glauben sein solle: „Aber man sollte sicher sein, dass man keiner Illusion hinterherhängt. Es sollte echter Trost sein.“ VKO

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