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Weltgesundheitsorganisation räumt Fehler bei Ebola-Bekämpfung ein

©Ebola-Überlebende betet - EPA
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat schwere Fehler bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie eingeräumt. Zugleich versprach die UN-Sonderorganisation in einer am Montag verbreiteten Erklärung grundlegende Verbesserungen im Umgang mit derartigen Seuchen.

“Wir werden unsere Arbeitsweise verändern”, erklärten WHO-Chefin Margaret Chan und die gesamte Führung der Organisation in dem Dokument. Das Krisenmanagement der WHO habe angesichts des Ausmaßes der Katastrophe anfangs weitgehend versagt.

Mehr als 10.600 Ebola-Tote in Guinea, Liberia und Sierra Leone

In den drei am schwersten betroffenen westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone sind laut WHO bisher mehr als 10.600 Menschen an Ebola gestorben. Ebola “diente als Erinnerung dafür, dass die Welt, inklusive die WHO, schlecht auf einen großen und langen Ausbruch einer Erkrankung vorbereitet ist”, hieß es unter anderem in der Erklärung.

Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO - AP

Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO – AP

Derzeitige Kapazitäten nicht ausreichend

Die Weltgesundheitsorganisation geht in der Erklärung von den “Lehren” aus, die man ziehen müsse: “Wir haben eine Lektion der ‘Fragilität’ gelernt. Wir haben gesehen, dass Fortschritte in der Gesundheit – weniger Säuglingssterblichkeit, bessere Malaria-Kontrolle und geringere Müttersterblichkeit – leicht wieder rückgängig gemacht werden können. (…) Wir können eine sehr wirksame Antwort auf kleine und mittlere Krankheitsausbrüche bieten, aber im Angesicht eines Notfalls derartiger Größe sind unsere derzeitigen Kapazitäten und Systeme auf nationaler und internationaler Ebene nicht ausreichend.”

Notfallfonds soll begründet werden

Genauso hätte der Ebola-Ausbruch gezeigt, dass internationale Solidarität angesagt sei, weil in einem solchen Fall mit einem Schlag die gesamte Welt von einer Seuche betroffen sein könnte. Die WHO formulierte auch Projekte, die jetzt angegangen werden sollten: So sollten die Kapazitäten für Hilfe im Notfall erhöht werden. Man werde eine eigene Arbeitsgruppe für globale Notfälle schaffen. Ebenso soll ein eigener Notfallfonds begründet werden.

Neue Anreize schaffen

Schließlich gehe es auch um eine Verbesserung von Kommunikation und Information. Insgesamt habe man aber auch gelernt, dass marktwirtschaftlich basierte Systeme nicht dazu in der Lage sind, ausreichend auf sonst kaum beachtete Krankheiten oder Epidemien zu reagieren. Hier müssten neue Anreize geschaffen werden, um Produkte zu entwickeln und sie auch den Ärmsten der Welt zur Verfügung stellen zu können.

(APA)


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