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Weltcup-Auftakt in Sölden mit Damen-RTL

Als Gewinnerin der letzten vier Riesentorläufe und der Disziplinwertung im vergangenen Winter zählt Anna Fenninger am Samstag beim Weltcup-Auftakt in Sölden (09.30/12.45 Uhr/live ORF eins) zu den Sieganwärterinnen. Wie die Konkurrentinnen hofft die Salzburgerin auf einen guten Start in den WM-Winter, will das Ergebnis auf dem Rettenbachferner aber nicht überbewerten.

Aufgrund der Wettersituation hat es heuer kein Training und Hangfahren auf der Weltcuppiste gegeben. Vielleicht ist das für Fenninger gar nicht so schlecht. “Voriges Jahr bin ich aus Südamerika zurückgekommen und nur noch in Sölden den Steilhang runtergefahren. Sich krampfhaft auf den Hang einzustellen, funktioniert nicht. Das Gefühl wird dadurch nicht besser. Ich glaube, für mich ist es gescheiter, wenn ich mich wie heuer beim ersten Mal richtig gescheit überwinden muss. Dann schauen wir mal, was passiert”, meinte die 25-Jährige.

Guter Saisonstart gibt Selbstvertrauen

Die Läuferinnen machen keinen Hehl daraus, dass ein guter Saisonstart viel Druck nimmt. Das gilt auch für Fenninger: “Wenn man gut anschreibt, dann bekommt man viel Selbstvertrauen und kann beruhigt weitertrainieren. Wenn man nicht dabei ist, hat man zwar noch einen Monat Zeit, aber irgendwie ist es natürlich schwieriger. Sicher entscheidet sich der Gesamtweltcup nicht in Sölden, aber für das Gefühl ist es nicht unwichtig.”

Nach vier Jahren des Kämpfens auf dem Rettenbachfahrer hat sich Fenninger in den vergangenen drei Auflagen auf den Rängen sechs, fünf und vier klassiert. “Das gibt mir Selbstvertrauen, dass ich in den letzten drei Jahren halbwegs was zusammengebracht habe. Wenn ich mich so weitersteigern könnte, wäre das super. Aber es ist trotzdem ein schwieriger Hang, der einem alles abverlangt. Und es war noch keine perfekte Fahrt dabei, ich habe immer Fehler gemacht.”

Auch Vorjahressiegerin Lara Gut hat beim Studium ihrer Läufe “da und dort kleine Fehler” entdeckt. Die mit sieben Siegen erfolgreichste Läuferin des Vorwinters will heuer wieder um den Gesamtweltcup mitkämpfen. “Ausgerechnet in St. Moritz habe ich mir zu viel Druck gemacht, war zu nervös. Da haben die Fehler begonnen”, weiß die Schweizerin, was letztlich auf dem Weg zur großen Kugel auch in die Quere kam.

Sölden für Shiffrin ein “Reality-Check”

Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin gilt ebenfalls als Trophäen-Anwärterin, die Slalom-Olympiasiegerin hat viel Arbeit in Riesentorlauf und Super-G investiert. “Sölden ist eine Art Reality-Check. Jeder versucht, so schnell zu sein, wie er kann, aber es ist nicht so leicht, nach vier Monaten Vorbereitung das erste Rennen zu fahren. Es ist ein großartiger Hang, aber du musst mutig sein. Es ist, wie wenn du oben über eine Klippe springst und dann fühlt es sich an, wie zu fliegen”, sagte die Vorjahressechste zum Übergang in den Steilhang nach dem flachen Startstück.

“Wenn ich mein Bestes gebe, kann ich auf’s Podium kommen. Aber da sind noch 15 andere Mädchen in der gleichen Position. Ich muss schnell fahren und wie ein Stier aus dem Starttor raus.” Ein guter Saisonstart ist ihr sehr wichtig. “Es ist nicht alles, aber es ist definitiv hilfreich, wenn du in Sölden schnell fährst.”

Das sieht auch die Slowenin Tina Maze so, die nach dem Fokus auf Olympia nun Gesamtweltcup und WM-Gold gleichermaßen anpeilt. “Wenn du in Sölden gut fährst, ist es einfacher weiterzumachen. Aber man kann es hier schnell schlecht machen. Das habe ich auch schon, aber das ist nicht unbedingt ein Zeichen für die ganze Saison”, meinte die Riesentorlauf- und Abfahrts-Olympiasiegerin von Sotschi, die seit Frühjahr mit Valerio Ghirardi einen neuen Trainer hat.

Zehn Österreicherinnen am Start in Sölden

Aus österreichischer Sicht darf man gespannt auf das Abschneiden von Eva-Maria Brem sein, die im März die Saison mit drei Top-Vier-Ergebnissen beendet hat. “Top Ten wäre okay, Top fünf super. Ich hatte jetzt den Vergleich mit Anna, das hat mein Gefühl bestätigt. Was das für Samstag heißt, weiß aber keiner. Es kann viel schiefgehen.” Dass sich die Schneeverhältnisse so krass geändert haben, mache es nochmals interessanter.

Für die Vorjahreszweite Kathrin Zettel, die 2008 für den bisher letzten österreichischen Damen-Sieg in Sölden gesorgt hat, ist es nach ihrer Hüft-Arthroskopie Ende April zeitlich relativ knapp geworden. “Ich will mich aber gut präsentieren und bin gespannt, was rausschaut.” Nach Saisonen ohne Top-Ten-Platzierungen in dieser Disziplin wollen sich auch Elisabeth Görgl und Michaela Kirchgasser wieder stärker präsentieren. “Körperlich bin ich top fit”, sagte die Steirerin Görgl.

In Zeitläufen für den Saisonauftakt qualifiziert hat sich Andrea Fischbacher: “Ich weiß, dass ich im Riesentorlauf schnell fahren kann. Sölden ist ein Hang, den ich liebe. Hier habe ich auch mein einziges Stockerl geholt”, meinte die Salzburgerin.

ÖSV-Damen-Aufgebot für den Weltcup-Riesentorlauf am Samstag in Sölden: Eva-Maria Brem, Anna Fenninger, Andrea Fischbacher, Elisabeth Görgl, Ricarda Haaser, Michaela Kirchgasser, Carmen Thalmann, Rosina Schneeberger, Ramona Siebenhofer, Kathrin Zettel. (APA)

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