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Weitere Enthüllungen

Der bayerische Waffenhändler Karlheinz Schreiber hat weitere Enthüllungen in der CDU-Parteispendenaffäre angekündigt. [11.1.2000]

Aus dem Verfahren würden noch “viele Fakten zum Schaden der gesamten politischen Klasse in Deutschland und vor allem Bayerns an die Öffentlichkeit kommen”, sagte Schreiber der Tageszeitung “Die Welt”(Dienstag-Ausgabe). Dies sei erst der Anfang. “Der wirkliche Schaden für die Bundesrepublik Deutschland steht noch bevor”, erklärte er.

Der CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble hatte im Fernsehen erstmals zugegeben, ebenfalls eine Spende von 100.000 Mark in Bar von Schreiber entgegengenommen zu haben. Einen Rücktritt lehnte Schäuble ab.

Die eine Million Mark, die die Affäre ins Rollen gebracht hat, fordert Schreiber von der CDU zurück. Die an den damaligen CDU-Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch übergebene Spende sei für Parteizwecke gedacht gewesen, sagte Schreiber vergangene Woche nach Angaben des Düsseldorfer “Handelsblatts” in Toronto. “Leider ist das Geld nicht bei der Partei angekommen.” Die von ihm angekündigten neuen Enthüllungen müssten sich nicht nur auf die CDU beziehen, sagte Schreiber.

Die eine Million Mark war von Schreiber unter mysteriösen Umständen 1991 auf dem Parkplatz eines Schweizer Einkaufszentrums an Weyrauch übergeben worden. Das Geld soll letztlich aber nicht an die CDU gegangen, sondern unter wenigen treuen Mitarbeitern aufgeteilt worden sein. Es besteht der Verdacht, dass die Million als Schmiergeld im Gegenzug für ein Waffengeschäft Deutschlands mit Saudiarabien gezahlt wurde. Die deutschen Behörden bemühen sich um Schreibers Auslieferung aus Kanada.

(Bild:VN)

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