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Obmann der Vorarlberg Milch würde von Ölz-Umwidmung profitieren

Teile des geplanten Ölz-Geländes könnte dem Vorarlberg-Milch-Chef Millionen einbringen.
Teile des geplanten Ölz-Geländes könnte dem Vorarlberg-Milch-Chef Millionen einbringen. ©Paulitsch
Reinhard Summer, Obmann der Vorarlberg Milch, besitzt 5.900 Quadratmeter jener Flächen in Weiler, die möglicherweise für die Betriebsansiedlung von Ölz Meisterbäcker aus der Landesgrünzone genommen werden - eine Umwidmung wäre ein Millionengeschäft.
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Die Diskussion rund um die mögliche Errichtung eines Produktionswerkes des Traditionsbetriebes Ölz Meisterbäcker in Weiler und die damit verbundene notwendige Herausnahme von 45.000 Quadratmeter Fläche aus der Landesgrünzone ist um eine Facette reicher. Denn Reinhard Summer, seit 1994 Obmann der Milchprodukte-Erzeugergenossenschaft Vorarlberg Milch und damit einer der führenden Vertreter der Vorarlberger Milchwirtschaft, ist einer jener elf Grundstückseigentümer, die von einer Umwidmung der landwirtschaftlichen Flächen für ein industriell genutztes Betriebsgebiet finanziell profitieren würden. Das haben Recherchen der Wirtschaftspresseagentur.com ergeben.

Konkret besitzt Reinhard Summer auf dem Areal drei Grundstücksstreifen mit einer Fläche von insgesamt rund 5.900 Quadratmeter. Bislang würde dieser Grund zu relativ geringen Preisen gehandelt werden, da es sich um rein landwirtschaftliche Flächen handelt. Mit der möglicherweise bevorstehenden Umwidmung würde sich der Wert dieser Flächen schlagartig vervielfachen. Zur Diskussion steht ein kolportierter Quadratmeterpreis von 195 Euro, den Ölz Meisterbäcker bereit wäre zu zahlen. Damit hätte der Grundstücksanteil von Reinhard Summer einen Wert von mehr als 1,1 Millionen Euro.

“Keinen Nachfolger für Hof”

Reinhard Summer bestätigte auf wpa-Anfrage, dass er einer der elf Grundstückseigentümer in Weiler sei, wo möglicherweise in Zukunft ein Produktionsstandort von Ölz errichtet werde. Die entsprechende Verkaufsabsicht ist bereits im Grundbuch vermerkt. Auf die Frage, ob es nicht ein wenig seltsam anmute, wenn ausgerechnet ein Spitzenvertreter der Landwirtschaft von dieser Umwidmung finanziell profitiere, obwohl stets der Rückgang von landwirtschaftlichen Böden beklagt werde, sagte Summer: “Es gibt für diese Entscheidung mehrere Gründe. Ich bin jetzt 63 Jahre alt und habe keinen Nachfolger für meinen Hof mit derzeit 15 Kühen samt Jungvieh. Da stellt man sich dann die Frage, ob man solche einzelnen Grundstücksstreifen nicht verkaufen sollte, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.”

Summer bewirtschaftet Flächen 

Insgesamt bewirtschafte er derzeit rund 2,5 Hektar der besagten 4,5 Hektar, die möglicherweise vor der Umwidmung stehen. Neben den eigenen Flächen habe er mehrere angrenzende Flächen von anderen Grundstücksbesitzern gepachtet, erklärte Summer. Natürlich hätte er sich hinsichtlich eines Verkaufes querlegen können. “Aber mir gehört ja nicht der Großteil dieser Flächen, sondern nur etwa zwölf Prozent. Eine Verweigerung meinerseits hätte so oder so dazu geführt, dass ich die gepachteten Flächen in diesem Gebiet verloren hätte.”

Er sei einer von drei Landwirten unter den Grundstückseigentümern der besagten Liegenschaft, die zusammen nicht ganz 30 Prozent jener 45.000 Quadratmeter besitzen. Die anderen Grundstückseigentümer der möglicherweise zukünftigen Ölz-Liegenschaft seien keine Landwirte. Alle drei Landwirte hätten die Möglichkeit, gleichwertige landwirtschaftliche Flächen in Weiler zu kaufen und dann auch zu bewirtschaften. “Und das werde ich auch tun”, so Summer. (WPA)

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