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Jugendarbeit steckt in der Krise

Bleibt vorerst geschlossen: Der Jugendtreff "New Corner" in der Gemeinde Weiler.
Bleibt vorerst geschlossen: Der Jugendtreff "New Corner" in der Gemeinde Weiler. ©Helmut Welte
KOJE vermittelt zwischen Mitarbeitern und Jugendlichen.


Sulz, Weiler. (VN-doh, hw) In der Offenen Jugendarbeit (OJA) Vorderland kriselt es derzeit mächtig. Insbesondere, was den Standort in Weiler betrifft. Insgesamt gibt es drei Jugendhäuser, in Röthis, Laterns und Weiler, die von der OJA Vorderland betreut werden.

Seit Monaten wächst jedoch der Unmut der Jugendlichen in Weiler und der Jugendtreff „New Corner“ blieb nach der Weihnachtspause geschlossen. „Ein Schritt, der aus unserer Sicht die beste Lösung ist, bis wir die Sachlage klären können“, erklärt Erich Gruber, Geschäftsführer des Vorderlandhus. Hier ist die Organisation der OJA Vorderland untergebracht und untersteht damit auch der Miteigentümerschaft Lebensraum Vorderland, deren Obmannschaft der Sulner Bürgermeister Karl Wutschitz innehat.

KOJE vermittelt

Soviel zum offensichtlichen Stand – was aber hinter den Kulissen abläuft, zeigt, wie sehr die OJA Vorderland in der Krise steckt. „Aufgrund der sehr unterschiedlichen Auffassungen der Ist-Situation haben wir reagiert“, so Bürgermeister Wutschitz im Gespräch mit den VN. Diese Reaktion sieht so aus, dass das Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung (KOJE) eingeschaltet worden ist. „Damit von neutraler Stelle und in einem offenen Prozess die Sachlage aufgearbeitet werden kann“, so Wutschitz. Probleme sollen ebenso angesprochen werden wie die Inhalte und Angebote der Jugendarbeit. Man wolle eine professionelle Analyse und Aufarbeitung der derzeitigen Situation, so Gruber, der selbst nicht aus der Jugendarbeit kommt, wie er betont.

Über konkrete Inhalte der Gespräche, in die neben den Jugendlichen und den Mitarbeitern der OJA auch zwei Gemeindevertreter aus Weiler (darunter der Obmann des Jugendausschusses Alfred Lins) involviert sind, gibt man sich bei der KOJE zurückhaltend: „Eine Beurteilung zum jetzigen Zeitpunkt ist unseriös“, stellt KOJE-Vorstand Martin Hagen klar.

Fakt ist aber, dass sich der Unmut gegen Mitarbeiter der OJA Vorderland richtet. Seitens der Jugendlichen ist von einem massiven Vertrauensverlust die Rede. Im Raum stehen aber auch Vorwürfe, die sich auf die Arbeit im Jugendtreff und die Aufsichtspflicht beziehen.

Staatsanwalt eingeschaltet

Wie weitreichend die Vorwürfe sein müssen, zeigt die Reaktion der Bürgermeister der Miteigentümergemeinden. „Die Aufarbeitung läuft derzeit auf zwei Ebenen. Neben den Gesprächen der KOJE haben wir auch eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übergeben. Es stehen Anschuldigung im Raum, die es zu prüfen gilt“, so Wutschitz. So wolle man alle Vorwürfe auf eine strafrechtliche Relevanz prüfen lassen. „Der betreffende Mitarbeiter ist derzeit nicht aktiv in der Jugendarbeit tätig und arbeitet im Büro“, so Gruber. Der Betrieb in den beiden Jugendhäusern Laterns und Röthis laufe problemlos weiter.

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