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Wehrpflicht-Debatte nach Unwettern neu entfacht

Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer hat in der Debatte um die Wehrpflicht einen "verpflichtenden sozialen Dienst als einzige Alternative zur Wehrpflicht bzw. zum Zivildienst" bezeichnet. Auch der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll meldet sich zu Wort und forderte Verteidigungsminister Darabos auf, mit dem Experimentieren am Bundesheer aufzuhören.
Wieder Unwetter in Ostösterreich


Die Diskussion über die Wehrpflicht war in Folge des Hochwassers in der Steiermark neu entfacht worden. Nach Umweltminister Berlakovich führt auch Mödlhammer Katastrophen als Argument für die Wehrpflicht oder einen ähnlichen Ersatz-Dienst an. “Gerade die Ereignisse der letzten Tage zeigen, wie wichtig ein funktionierender Katastrophenschutz ist.” Wenn man schon daran denke, die Wehrpflicht abzuschaffen, dann müsse es adäquaten Ersatz in den Bereichen Katastrophenschutz und Zivildienst geben, so Mödlhammer.

Konkret kann er sich einen sozialen Dienst im Umfang von mindestens sechs Monaten vorstellen. Denn Zivildiener wären unentbehrlich zur Aufrechterhaltung vieler staatlicher Leistungen und Einrichtungen wie Rettung, Pflege und Betreuung, so Mödlhammer.

“Sicherheit der Menschen kein Exerzierfeld für Experimente”

Erwin Pröll richtete Darabos aus, dass “die Sicherheit der Menschen kein Exerzierfeld für Experimente ist”. “Ich kann dem Verteidigungsminister jetzt nur empfehlen, mit den Experimenten aufzuhören. Kommando ‘Kehrt Euch’ und das derzeitige Bundesheer weiterentwickeln auf der Grundlage der bewährten, allgemeinen Wehrpflicht ist das Gebot der Stunde”, so Pröll.

Darabos selbst wies die Kritik, ein Berufsheer könnte den Katastrophenschutz nicht mehr erfüllen, zurück. “Durch die Kombination von Berufssoldaten und Freiwilligen-Miliz stünden für die Katastrophenhilfe fast ebenso viel Mann zur Verfügung”, so Darabos.

(APA)

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