Nicht nur menschlich ist die Virus-Epidemie in Afrika eine Tragödie, auch wirtschaftlich kann sie zum Desaster werden. Wie wichtig Westafrika für die weltweite Kakaoernte ist, verrät ein Blick auf die Zahlen: Allein die Elfenbeinküste und Ghana haben zusammen einen Marktanteil von 60 Prozent. Sie sind die größten Produzenten und deshalb auch für Milka-Hersteller Mondelez in Bludenz von großer Bedeutung. Sollte sich die Situation in der Region also nicht bessern, könnten die Schokoladenregale bald leer bleiben.
Plan B wäre in Bludenz bereit
Mondelez produziert am Firmensitz in Bludenz die Marken Suchard, Milka, Bensdorp und Finessa. Für den Schokolade-Produzenten ist die Kakaoernte für die nächste Zeit jedoch gesichert. Wie Sprecherin Heidi Hauer gegenüber VOL.AT erklärt, wird die Lage sehr genau beobachtet: “Die oberste Priorität gilt natürlich der Sicherheit unserer Mitarbeiter. Wir sehen aber im Moment keine unmittelbare Gefahr, weder für die Menschen, noch für die Kakaoernte.” Somit ist auch die Schokoladenproduktion in Vorarlberg gesichert. Sollte sich die Ebola-Epidemie aber ausbreiten, “hat unser Beschaffungswesen selbstverständlich, sowie stets üblich, eine Vorsorgeplanung für eventuelle Fälle”, informiert Hauer.
Unsicherheiten bei Investoren
Andere Schokoladehersteller wie der Schweizer Branchenprimus Barry Callebaut spüren bereits jetzt die Auswirkungen der Epidemie auf das Geschäft. Die Schweizer “Sonntagszeitung” berichtet, dass Investoren wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit Ebola die Aktien des Unternehmens meiden würden. Sie sackten in den letzten sechs Monaten um 12 Prozent ab. Hersteller der Marken Munz und Minor sprechen gegenüber der “Schweiz am Sonntag” davon, dass gewisse Produkte “mit Sicherheit nicht mehr verfügbar seien”. Sollte die Ebola-Epidemie nicht so schnell wie möglich unter Kontrolle gebracht werden, bedeutet das neben der menschlichen, auch ein wirtschaftliche Katastrophe für die Schokoladenhersteller.
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