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Wasserturm – bedeutendes Baudenkmal der Montfortstadt

Vor über 500 Jahren wurde der Wasserturm als wichtiger Teil der Wehranlage errichtet und dient heute als Vereinshaus.
Vor über 500 Jahren wurde der Wasserturm als wichtiger Teil der Wehranlage errichtet und dient heute als Vereinshaus. ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Entlang der Ill befinden sich drei Türme, im Norden steht der Diebsturm, im Süden gegenüber vom Landeskonservatorium der Pulverturm und weiter unten befindet sich direkt an der Straße nach Liechtenstein der Wasserturm. 
Impressionen Wasserturm

1482 erstmals erwähnt
Alle drei Türme waren früher wichtige Bestandteile der Wehranlage und zählen heute zu den bestens erhaltenen, mittelalterlichen Baudenkmälern Vorarlbergs. Der Name Wasserturm stammt noch aus der Zeit, als hier ein Zugang zur Ill bestand, der Fluss war jahrhundertelang Stadtgrenze. Daher wurde die Stadtmauer durch den Wasserturm, der 1482 erstmals erwähnt wird, verstärkt und diente zur Verteidigung der Innenstadt gegen die Eidgenossen. An der Westseite des Turmes befindet sich ein Fresko mit dem österr. Wappen mit Helmbusch und Pfauenfedern als Zier. Die Jahreszahl 1518 kündet von der Verbundenheit der Stadt und ihren Bewohnern mit Österreich. Einschläge von Geschossen zeugen davon, dass sich manch kecker Feind hier die Zähne ausgebissen hat.

Abriss verhindert
Im Jahre 1924 wurde über den Abriss des Wasserturms diskutiert, als bautechnische Schwierigkeiten zum Bau eines unterirdischen Verbindungskanals beim Wasserturm und dem Widerlager der Franz-Joseph-Brücke auftraten. Wäre es nach den Vorstellungen der Bautechniker gegangen, hätte der altehrwürdige Wasserturm wegen dieses Verbindungskanals abgebrochen werden müssen. Diesem Plan widersetzten sich aber der Heimatschutzverein und das Ministerium für öffentliche Arbeiten, wodurch das Bauwerk nach harten Auseinandersetzungen erhalten werden konnte. Das mittelalterliche Bauwerk wurde mit verschiedenen Betonfundamenten und Säulen unterfangen und der Verbindungskanal unter dem Turm hindurchgeführt.

47 Jahre Pfadiheim
Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges durften auch die Pfadfinder nach der Auflösung im Jahre 1938 durch die Gestapo aus dem Dunkel wieder ans Licht treten und die wieder gegründete Gruppe Feldkirch fand ab Sommer 1946 ein Heim im trutzigen Wasserturm. Mit viel Freude wurden damals die tiefen Nischen zu Patrullenecken ausgebaut. Im ersten Stock waren die Pfadis vom Trupp F1 mit Murmele, Füchsle, Eicherle und Gemsle zuhause. Darüber jene des Trupps F2 mit den Patrullen Eisbär, Tiger, Löwe und Kondor. Sicher können sich einige noch an das riesige Wandbild des Hl. Georg im ersten Stock, gemalt vom später bekannten Feldkircher Maler Norbert Grebmer, erinnern. Bis zum Bau ihres neuen Heims in Nofels im Jahre 1994 waren die Feldkircher Pfadfinder 47 Jahre im Wasserturm untergebracht.

Vereine seit 1996
1479 wurde die Feldkircher Großhammerzunft gegründet und 1977 als Verein reaktiviert. Seitdem pflegt dieser die Tradition und vor allem die Gemeinschaft. Die Handwerkervereinigung hat seit 1996 im Turm ihr gemütliches Zunftzimmer. Vor einigen Jahren wurde der Zunftbrunnen in Form eines sich drehenden Kugelbrunnens aufgestellt und alljährlich wird das Brunnenfest vor dem Wasserturm gefeiert. Seit 1996 haben die Spältabürger ein eigenes Vereinslokal im Wasserturm, welches sie nach über 500 Stunden Renovierungsarbeit in Betrieb nehmen durften. Ebenfalls im Wasserturm befindet sich seit 1996 ein gemütliches Clubheim und ein komplett eingerichtetes Studio des Fotoclub Kontakt Feldkirch.

 

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