“Auslöser der Flucht ist primär nicht der Wunsch, nach Europa zu gelangen, sondern vielmehr die schreckliche Lebenssituation daheim”, sagte Sarah Crowe, Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF am Dienstag in Genf.
Dreiviertel der Jugendlichen trafen Entscheidung alleine
UNICEF hatte die Studie in Auftrag gegeben. Befragt wurden 850 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Während in griechischen Aufnahmezentren meist Familien aus Syrien, dem Irak und Afghanistan seien, kämen in Italien vor allem Afrikaner an. Von Jänner bis Juni kamen dort 12.000 Minderjährige an, 93 Prozent davon ohne Eltern.
Dreiviertel der in Italien befragten Jugendlichen sagten nach diesen Angaben, sie hätten die Fluchtentscheidung allein getroffen. Neben der schwierigen politischen Lage gaben sie als Grund häusliche Gewalt, Zwangsehe oder mangelnde Bildungschancen an. Viele seien oft zwei Jahre unterwegs gewesen und unter schwersten Bedingungen nach Libyen gekommen, sagte Crowe. Fast die Hälfte sei in Libyen entführt, festgehalten oder erpresst worden. Erst die desolate Lage dort habe sie zur lebensgefährlichen Flucht nach Europa getrieben. “Wenn der Löwe hinter dir steht und das Meer vor dir liegt, gehst du auf’s Meer”, zitierte Crowe einen Buben aus Gambia.
(APA)
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