Es ist kein großes Geheimnis: Die Bundes-FPÖ weiß mit der Gemeinsamen Schule nur wenig anzufangen. Als Nationalrat Reinhard Bösch als neuer Landesparteiobmann nach Vorarlberg wechselte, wurden Mutmaßungen laut, der bisherige Pro-Gesamtschul-Kurs der Ländle-FP könnte als erstes einer möglichen Neuausrichtung der Partei zum Opfer fallen. Die Äußerungen Böschs beim ORF-Sommergespräch scheinen nun in diese Richtung zu weisen.
War Unterstützung Fehler?
Im Gespräch mit VOL.AT bekräftigt Bösch abermals seine Haltung: Trotz erheblicher finanzieller Aufwendungen seien die Ergebnisse der Neuen Mittelschule – laut Bösch ja “annähernd Gesamtschulen” – nicht da, wo sie sein sollten. Hat die Landes-FPÖ also die Lage komplett falsch eingeschätzt – und einen Schultyp unterstützt, nach dessen Absolvierung Vorarlberger Kinder und Jugendliche “nicht lesen, nicht schreiben und nicht rechnen” (Bösch im Sommergespräch) können? So will das Bösch nicht sehen. Damals, betont er erneut, sei die Unterstützung richtig gewesen – und er wiederholt, dass es darum gegangen sei, Dynamik in die Bildungsdebatte zu bringen. Die nunmehrige Situation sei aber durch die Ergebnisse, welche die Neue Mittelschule lieferte, neu – und insofern auch neu zu beurteilen. Er setzt hierbei auf die Task-Force, welche sich der Frage ab dem Herbst annimmt. Diese müsse die neuen Gegebenheiten nun berücksichtigen.
Landespartei vs. Bösch?
Den Vorwurf der Grünen, es gebe überhaupt keine neue Situation – ihm, Bösch, gehe es nur um eine argumentative Ummantelung für die neue schulpolitische Ausrichtung der Landes-FP unter seiner Ägide – nimmt er scheinbar gelassen hin: Diese Kritik “interessiert mich überhaupt nicht”, so Bösch. Fix ist die neue FP-Landeslinie – Nein zur Gesamtschule, Ja zur Unterstufe – allerdings laut dem Neo-FP-Landesobmann noch nicht. Man werde erst nach parteiinternen Arbeitsgruppen, den Gesprächen in der Task-Force und auch dem Diskurs mit der Öffentlichkeit darüber befinden. Ob er glaube, dass er mit einem möglichen neuen Kurs die FP-Landespartei gegen sich hat? Bösch: “Das glaube ich nicht.”
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