Es gelte vielmehr, auch in konjunkturbelebende Bereiche wie Infrastruktur, Bildung und Forschungsprogramme zu investieren. Mit 1,6 Prozent habe Vorarlberg auch im vergangenen Jahr ein “beachtliches Wirtschaftswachstum” erzielt, verwies der Regierungschef auf das zweitstärkste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer hinter dem Burgenland (2,2 Prozent; Österreich-Durchschnitt: 0,9 Prozent).
Man habe in der Sachgüterproduktion um 2,0 Prozent zugelegt und im ersten Halbjahr 2015 eine deutliche Export-Steigerung (Exportquote: 60 Prozent) auf 4,6 Milliarden Euro (plus 5,6 Prozent) erzielt.
Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) zeigte sich im Hinblick auf das Gesamtjahr 2015 optimistisch, dass “die Neun-Milliarden-Euro-Marke wohl fallen wird”. Der Erfolg der Vorarlberger Wirtschaft liege insbesondere in ihrer Diversifikation.
So verzeichneten auch die Tourismusbranche mit starken Gäste- und Nächtigungszahlen 2015/16, Gewerbe und Handwerk (plus 6,3 Prozent beim Wert der abgesetzten Produktion), die Bauwirtschaft (inklusive Baunebengewerbe plus 1,8 Prozent beim Produktionswert) oder auch der Einzelhandel (plus 3,0 Prozent Umsatzwachstum) eine große Dynamik. Rüdisser unterstrich zudem die Kapitalausstattung der Vorarlberger Unternehmen. Erträge würden wieder in die Firmen investiert, sagte Rüdisser.
Arbeitslosigkeit leicht gestiegen
Die Arbeitslosenquote stieg in Vorarlberg von 6,0 (2014) auf 6,1 Prozent (2015) an, lag damit aber drei Prozentpunkte unter dem Österreich-Durchschnitt. Von Jänner bis Mai 2016 waren im Schnitt 10.300 Personen auf Arbeitssuche, das entspricht einem Rückgang von etwa 140 Arbeitslosen im Vergleichszeitraum.
“2106 soll die Trendwende am Arbeitsmarkt erreicht werden”, sagte Wallner. Vorarlberg bleibe das Bundesland mit der höchsten Lehrlingsquote (52,2 Prozent).
Wirtschaftskammer kritisiert Regierung
Helmut Steurer (Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg) wies auf das aktuelle IMD-Ranking hin, das die Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität von 61 Ländern vergleicht. Wie im vergangenen Jahr zeigte er auf die öffentlichen Finanzen, die Wirtschaftsgesetzgebung oder die Fiskalpolitik als Schwachstellen. “Wir haben in Österreich zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Entwicklung der Effizienz. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen der ‘Effizienz der Regierungsarbeit’ und der ‘Effizienz der Wirtschaft'”, stellte der Wirtschaftskammer-Direktor fest.
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