Kurz vor Ladenschluss gegen 17:50 Uhr kommt eine junge Frau, scheinbar eine Roma, in den Kiosk im Hasenfeld. Nachdem sie sich neugierig umgesehen hat, kommt sie auf Ursula K. zu und bittet sie um Hilfe: Draußen liege ihre Freundin auf dem Boden, brauche Hilfe.
Befremdliche Situation
“Natürlich würde man helfen, egal wem”, betont die Kioskverkäuferin gegenüber VOL.AT. In diesem Fall fand sie die Situation jedoch merkwürdig. Denn die junge Frau war relativ gelassen, außerdem wanderte ihr Blick immer wieder nach draußen – und zwar in die entgegengesetzte Richtung, als das scheinbare Opfer liegt. Eventuell hatte sich dort hinter dem Kiosk jemand versteckt gehalten, vermutet die Lustenauerin.
Notfall nur vorgetäuscht
Was die vermeintliche Roma nicht merkt: Im hinteren Gästebereich des Kiosks sind weitere Gäste. Als sich einer von ihnen rührt und fragt, was los sei, verschwindet die Besucherin unvermittelt. Während der Gast im Kiosk bleibt, schaut K. und ihr Lebensgefährte nach dem Rechten. Sie finden die beiden Roma in Begleitung eines Mannes im nahen Kirchpark. Als diese die beiden bemerken, suchen sie das Weite.
Kiosk warnt in sozialen Medien
Im Nachhinein fällt K. die Schilderung eines Gastes ein, der untertags bei ihr im Kiosk war. Dieser habe zuvor im Stau am Engelkreisverkehr eine alte Dame bemerkt, die von Bettlerinnen bedrängt worden sei. Er wollte dieser helfen, bis er jedoch einen Parkplatz hatte, hatten die Bettlerinnen bereits aufgegeben. Im Kiosk erzählte er dann von ihm bekannten Tricks. Einer davon: Man spiele eine Notsituation vor, um Personen aus dem Haus zu locken, worauf Dritte darin nach Beute suchen. (In den sozialen Netzwerken wurde dies durch ein Missverständnis verkürzt dargestellt.)
Über die sozialen Netzwerken warnt der Kiosk seine Stammkunden in der Umgebung, mittlerweile ist der Beitrag über mehrere hundert Mal geteilt worden.
Betteln an der Haustüre verboten
Bei der Polizei sind ähnliche Fälle einer vorgetäuschten Notsituation noch nicht angezeigt worden. Bekannt sind jedoch ähnliche Fälle: So kommt es vor, dass Bettler an der Haustür um Getränke bitten. Während man diese holt oder die Besucher ins Haus lässt, greifen sie in unbeobachteten Momenten zu.
Niemanden ins Haus lassen, Polizei verständigen
Von Haus zu Haus gehen und Betteln ist in Vorarlberg wie auch aggressives Betteln nicht erlaubt, betont Susanne Moll von der Landespolizeidirektion. So ist das Betteln mit Kindern oder vor Kirchen und vergleichbaren Stätten ebenfalls verboten. Ihr Ratschlag: Niemanden ins Haus oder unbeaufsichtigt bei der offenen Haustüre lassen und bei solchen Vorfällen sofort die Polizei rufen.
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