Das könnte ein neues Werkzeug in unserem Arsenal gegen die HIV-Ansteckung sein, schreibt der Forscher Ume Abbas von der US-Universität Pittsburgh im Wissenschaftsblatt PLoS One. Demnach zeigen Computermodelle, dass im besten Fall drei Viertel der Aids-Ansteckungen zu vermeiden wären, wenn das antiretrovirale Medikament regelmäßig eingenommen würde.
Nirgendwo sonst auf der Welt sind so viele Menschen von Aids betroffen wie im südlichen Afrika, mehr als 22 Millionen Erwachsene tragen dort das HI-Virus in sich. Auf den südlichen Teil des Kontinents entfallen damit zwei von drei Infizierten weltweit. Die US-Studie bezieht sich auf das Medikament Tenofovir, dessen vorbeugende Wirkung erfolgreich an Affen erprobt wurde. Die US-Gesundheitsbehörden lassen derzeit die vorbeugende Wirkung von Tenofovir, das zur Behandlung von bereits infizierten Patienten eingesetzt wird, in fünf verschiedenen Studien auf vier Kontinenten untersuchen. Die ersten Ergebnisse der Versuche werden für Anfang kommenden Jahres erwartet.
Mit Hilfe von Computermodellen berechneten Abbas und seine Kollegen aber bereits jetzt mögliche Wirkungen des Einsatzes: Würden es drei Viertel der Afrikaner zwischen 19 und 49 Jahren südlich der Sahara einnehmen und es in 90 Prozent der Fälle wirksam sein, könnten in zehn Jahren 74 Prozent aller HI-Infektionen vermieden werden, heißt es in der Studie. Wenn nur die Hälfte der sexuell aktiven Bevölkerung im südlichen Afrika das Medikament bekäme und die Tablette zu 60 Prozent wirksam sei, würde laut Computermodell immerhin jede vierte Ansteckung verhindert.
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