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Vorarlbergerin schreibt Debütroman

Das Buch der Vorarlberger Neuautorin Christine Walch könnte auch eine Vorlage für die Kinoleinwand sein –  der Roman „Wo der lachende Mond weint“, erschienen im Novum Verlag, nimmt die Leser mit auf eine packende Reise voller Gefahren und Entbehrungen von Kabul bis nach Österreich.

Die Bilder, die Christine Walch von der Flucht zeichnet, sind dramatisch, spannend und vor allem authentisch, denn die Geschichte des jungen Protagonisten Azim beruhen auf Erzählungen des ehemaligen Flüchtlings Ahmad Sedighi. Der Roman: ist eine Pflichtlektüre für all jene, die tiefe Einblicke in die Flüchtlingsproblematik, sowie die Kultur, Geschichte und Politik Afghanistans erhalten möchten. VOL.AT hat mit der Autorin gesprochen.

VOL.AT: Frau Walch, was hat Sie dazu bewogen, dieses Buch zu schreiben?
Christine Walch: Als ich die Grundzüge der Fluchtgeschichte unseres afghanischen Freundes erfasst hatte, dachte ich mir sofort: Das sollte er unbedingt aufschreiben! Da er aber unmöglich auf Deutsch schreiben konnte, bat er mich zu schreiben. Nach anfänglichem Zögern beschloss ich, es zu versuchen. Es war jedoch gar nicht so einfach, Begebenheiten aus einem völlig fremden Land mit anderer Kultur und Religion zu Papier zu bringen.

VOL.AT: Ihr Buch basiert auf den mündlichen Erzählungen von Ahmad Sedighi, der sich teilweise in der Romanfigur Azim widerspiegelt. Welches authentische Erlebnis des Protagonisten hat Sie am meisten betroffen gemacht?
Christine Walch: Da ist einmal der Versuch, in einen umkämpften Stadtteil Kabuls zu gelangen, der Azim und seinen Freund in akute Lebensgefahr bringt und aus dem die beiden nur aufgrund einer Wendung des Schicksals wieder herauskommen. Ein anderes eindrückliches Geschehnis ist Azims Gefangennahme, die damit verbundene Gewalt und die Folterung durch Elektroschocks.

VOL.AT: Im Buch gibt es viele Szenen bei denen Menschen, die Hilfe suchen, wie Tiere behandelt werden. Dabei sind auch europäische Soldaten die Täter. Wie geht Ihre Romanfigur damit um?
Christine Walch: Azim ist sich dessen bewusst, dass es in allen Völkern und Gesellschaften gute und schlechte Menschen gibt. Im Buch haben wir versucht, jegliche Stigmatisierung zu vermeiden.

VOL.AT: Wie stehen Sie selbst zur Flüchtlingsthematik und zur Rolle Österreichs/ Vorarlbergs?
Christine Walch: Ich spreche mich dafür aus, dass wir verpflichtet sind, Menschen zu helfen, die aufgrund von Kriegen, Verfolgung und anderen Katastrophen ihre Heimatländer verlassen müssen – als Mutter denke ich vorrangig an Familien mit Kindern, aber auch an ältere Menschen. Sie sind die Hauptleidtragenden und benötigen auf jeden Fall unsere Unterstützung. Das bedingt ein gutes Augenmaß und Sensibilität bei der Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen. Wenn die Hilfesuchenden gleichmäßig auf Gemeinden und Bundesländer in Österreich verteilt und die, die unsere Grundwerte nicht akzeptieren können oder wollen, möglichst rasch in ihre Ursprungsländer zurückgeführt werden, ist diese Situation für unsere Gesellschaft gut zu meistern.

Zur Autorin
Christine Walch, geboren 1962, wuchs an verschiedenen Orten Deutschlands und Österreichs auf und lebt heute in Ludesch. Nach der Ausbildung zur Volksschullehrerin und der Heirat mit ihrem Mann Jürgen wurden sie beide Eltern von sieben Kindern. Im Herbst 2015 begann sie wieder als Deutschlehrerin für Flüchtlingskinder an Volksschulen zu arbeiten. Sie hat ein großes Interesse an Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen. „Wo der lachende Mond weint“ ist ihr erster Roman.

Den Spannenden Roman gibt’s hier

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