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Vorarlberger Tourismusbetrieben fehlt das Geld für Investitionen

Rund die Hälfte der Vorarlberger Tourismusbetriebe mussten Investitionen zurückstellen.
Rund die Hälfte der Vorarlberger Tourismusbetriebe mussten Investitionen zurückstellen. ©VN/Hartinger
Die heimischen Hotels sind gut gebucht, nur mit den Finanzen bei den Tourismusbetrieben hapert es anscheinend: Immerhin mussten 30 Prozent geplante Investitionen zurückstellen, wie aus einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) hervorgeht.
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Befragt wurden 230 zumeist Familien- und Kleinunternehmen. In Vorarlberg habe sich sogar jeder zweite Betrieb gezwungen gesehen, Investitionen zurückzunehmen, geht aus einer von Deloitte und ÖHV präsentierten Studie hervor.

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Österreichweit meinen jedenfalls 38 Prozent aller Befragten, es sei heuer schwieriger an eine Finanzierungszusage der Bank zu kommen. “Es ist notwendig, der Branche einen finanziellen Schub zu geben”, so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer in einer Aussendung. Die KMU-Investitionszuwachsprämie der Bundesregierung könne einen Beitrag leisten und sei zu begrüßen. “Weitere Impulse müssen aber folgen.”

Verhaltener Optimismus

Derzeit ist die Grundstimmung in der Branche den Angaben zufolge “verhalten und nur vorsichtig optimistisch”, aber geringfügig besser als im Vorjahr. Mit den Umsätzen in der vergangenen Wintersaison 2016/17 ist immerhin über die Hälfte der Befragten zufrieden bis sehr zufrieden. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen des Rekordwinters im Jahr davor konnte gehalten werden (plus 0,1 Prozent). Was die heurige Sommersaison betrifft herrscht mehrheitlich Optimismus: Fast zwei Drittel erwarten Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr.

Nach wie vor am meisten zu schaffen macht den Betrieben aber laut Umfrage “die drückende Steuer- und Abgabenlast”. Ebenfalls negativ bewertet werde die “aktuelle Kostensituation”. “Es braucht dringend Entlastungen, um den Betrieben das Wirtschaften zu erleichtern”, so Andreas Kapferer von Deloitte Tirol.

Zu wenige Lehrlinge in Vorarlberg

Gehemmt werde das Wirtschaften der Tourismusbetriebe zudem durch die mangelnde Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern – vor allem für das Service und die Küche. Über 50 Prozent der Befragten räumten jedenfalls “zunehmende Probleme” bei der Personalsuche ein. 89 Prozent sprechen von akutem Fachkräftemangel. Am stärksten betroffen sind der Umfrage zufolge Salzburg (96 Prozent) und Vorarlberg (93 Prozent). “Die Lehrlingsknappheit wird österreichweit zu einer zunehmenden Belastung”, betonte Kapferer.

lehrlinge
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Bei den Hotelbuchungen geht der Trend laut Erhebung “eindeutig in Richtung Direktbuchungen”. Online-Plattformen seien freilich ein wichtiger Vertriebskanal für die Zimmer und Ferienwohnungen. “Nur wenige Beherbergungsbetriebe können heute noch komplett auf Buchungsplattformen verzichten”, so Gratzer. Eine moderne Webpräsenz gilt als empfehlenswert. Mithilfe der Digitalisierung und eines guten Onlineauftritts würden Betriebe auch unabhängiger von Drittanbietern.

(APA)

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