Zwar sanken das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) (von 29,1 auf 23,9 Mio. Euro) und das Betriebsergebnis (von 35,7 Mio. auf 19,4 Mio. Euro), Böhler begründete dies aber mit einer geänderten Bilanzierungsmethode.
“Die Bilanzergebnisse des Wirtschaftsjahres 2016 waren maßgeblich beeinflusst von bilanzpolitischen Maßnahmen und Sonderfaktoren”, betonte Böhler. Ohne diese Einflüsse – allein die Umstellung bei den Kreditprovisionen und der Bewertung des Sozialkapitals schlugen mit 18,3 Mio. Euro zu Buche – wäre das Vorjahresniveau beim Betriebsergebnis um zwei Millionen Euro (auf 37,7 Mio.) übertroffen worden, hieß es. Das operative Geschäftsergebnis könne sich sehen lassen. “Im Zinsergebnis, der wichtigsten Einnahmequelle der Sparkassen, konnte der für Regionalbanken äußerst anspruchsvollen Niedrigzinspolitik getrotzt werden”, unterstrich der Gruppensprecher.
Kredit- und das Einlagengeschäft stark zugenommen
Das Kredit- und das Einlagengeschäft der Vorarlberger Sparkassen haben 2016 stark zugenommen. Die Ausleihungen wuchsen um 4,2 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro an. Das Neukreditvolumen machte 847,9 Mio. Euro aus (plus 17,8 Prozent), von denen 297,4 Mio. Euro (plus 16,6 Prozent) in die Realisierung von Wohnbauvorhaben flossen. Weiter rückläufig waren die Fremdwährungskredite, deren Volumen sich seit 2012 um 37 Prozent verringert hat.
Das von den Sparkassen verwaltete Kundengeld (Wertpapiere und Primärmittel) belief sich 2016 auf 4,7 Mrd. Euro (plus 4,7 Prozent). Die Primärmittel – Spar- und Giroeinlagen sowie eigene Obligationen – wuchsen um 5,6 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro an.
Solide Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote der Sparkassen lag bei 18,7 Prozent (2015: 19,3), die Kernkapitalquote bei 18,1 Prozent (2015: 18,5). Die nach Basel III notwendigen Kernkapitalanforderungen würden damit bei weitem übertroffen, so Böhler. “Unsere ausgezeichnete Eigenkapitalsituation ist eine solide Basis für aktive Kreditvergaben”, betonte er. Im Vorjahr beschäftigten die Vorarlberger Sparkassen 831 Mitarbeiter (2015: 846).
Die Wirtschaftsprognosen für Vorarlberg gäben auch im heurigen Jahr Anlass und Optimismus, hoffte Böhler auf ein starkes Wirtschaftswachstum. “Wir sind überzeugt, dass das einfache und bewährte Geschäftsmodell ‘Sparkasse’ auch in Zukunft Bestand haben wird”, so der Gruppensprecher. Voraussetzungen dafür seien das rechtzeitige Erkennen von Trends, weitsichtige geschäftspolitische Entscheidungen und engagierte Mitarbeiter.
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