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Vorarlberger Grüne: Öllobby torpediert Energie-Ziele

Adi Groß kritisiert die Öllobby.
Adi Groß kritisiert die Öllobby. ©Oliver Lerch; APA; Montage: VOL.AT
Der Ländle-Klubobmann der Grünen, Adi Gross, hat Äußerungen des Instituts für Wärme- und Öltechnik (IWO) kritisiert. Das IWO hatte zuvor die Energie-Ziele des Landes in Frage gestellt.

Bis 2050 will das Land Vorarlberg energieautonom und frei von fossilen Energieträgern, wie etwa Öl, werden. Ziel ist demnach, dass das Ländle spätestens 2050 in gleichem Ausmaß Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt, wie es verbraucht. Ein Vorhaben, das vom IWO in Frage gestellt wird. “Eine rasche Umstellung auf ‘Erneuerbare’ ist weder realistisch, noch eine gute Idee”, äußert IWO-Österreich-Geschäftsführer Martin Reichard in einer Aussendung. Um auf erneuerbare Energien umzustellen, müssten alle Ölheizungsbesitzer umsteigen, was für sozial schwächere Haushalte unrealistisch sei. Zudem seien Festbrennstoffheizungen mitverantwortlich für Teile der Luftverschmutzung. Eine Umstellung aller Öl- auf Festbrennstoffheizungen würde die Feinstaubbelastung außerdem vergrößern.

“Gerade diese Emissionen wollen wir ja vermeiden”, sagt Reichard. Er sei sicher, dass Ölheizungen noch lange eine wichtige Rolle in Vorarlberg spielen würden.

“Zeit des Öls geht zu Ende”

Grünen-Klubobmann Adi Gross hat die Aussagen des IWO-Geschäftführers kritisiert. “Die Energieautonomie 2050 ist eine vom Vorarlberger Landtag beschlossene Zielsetzung, an der es nichts zu rütteln gibt”, meint Gross. Reichards Äußerungen würden dazu dienen, die Energieautonomie zu torpedieren. “Es fällt der Öllobby offensichtlich schwer, zu akzeptieren, dass die Zeit des Öls zu Ende geht.” Teil der beschlossenen Energieautonomie sei, dass spätestens 2050 kein Öl mehr verbrennt werde. Bei einer Lebensdauer einer Ölheizung von 25 Jahren, dürfe daher spätestens in 10 Jahren keine Ölheizung mehr installiert werden. “Dass das die Öllobby nicht freut, verstehe ich. Aber auch sie wird lernen müssen, auf andere Geschäftsfelder umzusteigen”, sagt Gross.

“Raus aus Öl” eine Frage der Glaubwürdigkeit

Gross sieht als zentrale Aufgabe der Politik, die “die Zukunftsfähigkeit der ökologischen und sozialen Lebensbedingungen für die nächsten Generationen zu sichern”. Durch den Ölimport würden aus Österreich jährlich etliche Milliarden Euro in Länder und Regime fließen, die sich nichts um Menschenrechte scheren, Terror fördern und radikal islamistische Gruppen unterstützen würden. Die Forderung „Raus aus Öl” sei daher auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, meint Adi Gross.

(Red.)

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