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Vorarlberger fahren weniger Auto – Kairos gewinnt Mobilitätspreis

Viele Vorarlberger satteln auf das Fahrrad um
Viele Vorarlberger satteln auf das Fahrrad um ©VOL.AT/Paultisch
Das Mobilitätsverhalten der Vorarlberger wird vielfältiger und klimafreundlicher. Das Auto verliert an Bedeutung, Öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad werden wichtiger, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt.

VCÖ, Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und ÖBB-Postbus überreichten heute an das Institut „Kairos“ den VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg 2012.

Den klassischen Autofahrer gibt es kaum mehr. Immer mehr Menschen nutzen für den jeweiligen Fahrzweck das ideale Verkehrsmittel. Das Mobilitätsverhalten ändert sich. „Multimodal mobil zu sein heißt, das Auto dort einzusetzen, wo es wirklich notwendig ist. Damit nehmen die Autofahrten ab, es gibt weniger Verkehrsprobleme“, so VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. Die aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass im Vorjahr die privaten Pkw mit Vorarlberger Kennzeichen im Schnitt 12.200 Kilometer unterwegs, um rund 300 Kilometer weniger als noch im Jahr 2009. Weniger Auto zu fahren ist die vernünftige und richtige Reaktion auf die steigenden Spritpreise. Das schont die Geldbörse und die Umwelt, so der VCÖ.

Mehr Fahrgäste bei den “Öffentlichen”

Im Vorjahr stieg die Zahl der Fahrgäste im Verkehrsverbund Vorarlberg um 15 Prozent auf fast 94 Millionen, die Zahl der Jahreskartenbesitzer nahm um 3.200 auf mehr als 46.000 zu, macht der VCÖ aufmerksam. Landesstatthalter Rüdisser: „Das zeigt, dass immer mehr Menschen in Vorarlberg auf die bewusste Mobilität mit Bus und Bahn setzen. Der Verkehrsverbund Vorarlberg – ein Vorzeigemodell für den öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum – wird weiter ausgebaut. Durch die Ausweitung der Beförderungskapazitäten auf der Schiene mit einer 19. Talent-Garnitur, durch eine Verbesserung der Infrastruktur zwischen Bregenz und St. Margarethen sowie durch die Umsetzung des Bahnhofsprogramms mit der Renovierung der Bahnhöfe Hohenems, Lauterach und Rankweil in den nächsten drei Jahren.“

Das Verkehrsmittel, das von den meisten Vorarlbergerinnen und Vorarlberger benutzt wird, sind die eigenen Beine. 94 Prozent der Bevölkerung gehen im Alltag Strecken von mehr als 250 Meter zu Fuß. 74 Prozent der erwachsenen Bevölkerung fährt selber mit dem Auto, 69 Prozent sind für Alltagserledigungen mit dem Fahrrad unterwegs und 57 Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel, berichtet der VCÖ.

E-Bikes stark im Kommen

Ein weiterer Trend zeichnet sich in Vorarlberg ab: Die Zahl der Elektro-Fahrräder wird in den kommenden Jahren stark steigen. Die VCÖ-Radfahrumfrage hat ergeben, dass in Vorarlberg bereits jeder vierte Radfahrer an den Kauf eines Elektro-Fahrrads denkt.

Kairos Wirkungsforschung gewinnt VCÖ-Mobilitätspreis 

Das Projekt „Tapetenwechsel – Mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Montafon erleben“ ist Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg 2012. Das Informationsangebot von Kairos Wirkungsforschung und Entwicklung GmbH enthält 44 Ausflugstipps, die optimal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Jede Route ist auf einer eigenen Faltkarte beschrieben, Fahrpläne für die benötigten Bus- und Zugverbindungen werden mitgeliefert.

„Wer mit Bus und Bahn unterwegs ist, muss seinen Ausflug nicht am selben Punkt starten wie beenden. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, die herrliche Bergwelt zu erleben“, betont Bertram Luger, Vorstandsdirektor der Montafonerbahn AG. „Freizeitwege machen einen relevanten Teil unserer Mobilität aus. Je besser die Information und je einfacher der Zugang zur Information, umso mehr Menschen werden das öffentliche Verkehrsangebot nutzen. Ich hoffe, dass viele Regionen im Tourismusland Österreich dieses ausgezeichnete Projekt kopieren“, gratuliert VCÖ-Expertin Urbanek den Gewinnern.

Synergien für Regionen

Rudi Lerch, Aufsichtsratsvorsitzender der Montafonerbahn AG, ist überzeugt: „Durch die stärkere touristische Nutzung des öffentlichen Verkehrs entstehen interessante Synergien für die Region. Weniger Verkehr und ein leistbares, attraktives Bahn- und Busangebot, das auch den Einheimischen zu Gute kommt.“ „Das sehr gute Angebot im Öffentlichen Nahverkehr in Vorarlberg trägt seine Früchte. Nicht nur, dass die Pendlerzahlen seit Jahren starke Steigerungsraten aufweisen. Auch der heurige VCÖ-Mobilitätspreis-Gewinner zeigt deutlich, dass die Mobilität mit dem Öffentlichen Nahverkehr auch im Bereich der Freizeit immer mehr genützt wird!“, begrüßt ÖBB-Postbus Regionalmanager Gerhard Mayer das ausgezeichnete Projekt.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg wird in Kooperation mit dem Land Vorarlberg und der ÖBB-Postbus GmbH durchgeführt und vom Vorarlberger Verkehrsverbund sowie von Rhomberg Bau unterstützt.

VCÖ: Vorarlberger fahren weniger Auto

Mit privatem Auto gefahrene Distanz, in Klammer Spritverbrauch pro Jahr

Jahr 2011 *: 12.200 km (855 Liter)
Jahr 2009: 12.500 km (905 Liter)
Jahr 2006: 12.900 km (950 Liter)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2012
(* Berechnung VCÖ)

Die bisherigen Gewinner vom VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg

2012: Tapetenwechsel – Mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Montafon erleben Jahr
2011: Radroute Bregenz – Hard
2010: Tageskarte Euregio Bodensee
2009: Bahnhof Dornbirn
2008: Lustenau
2007: „Jahr der Mobilität“ – Stadt Feldkirch Jahr
2006: Stadtbus Feldkirch Jahr
2005: Vorarlberger Jugendkarte 360
(Quelle: VCÖ 2012)

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