Die internationalen Green Tec Awards haben sich der Förderung von nachhaltigem Lifestyle verschrieben. Unter den besten zehn ihrer Kategorie befindet das Projekt „REIelectronics“. Dahinter stehen vier Absolventen der HTL Dornbirn, Abteilung Chemieingenieurwesen: Elias Vigl, Simon Hofer, Simon Marxgut und Simon Moll.
Elektronikschrott als Rohstofflieferant
In Zusammenarbeit mit der HTL Dornbirn wollen sie alle Komponenten von Eletronikschrott nachhaltig verwerten und stellen sich somit einem globalen Problem. „In Afrika wird illegal exportierter Elektronikschrott unter katastrophalen Bedingungen verwertet. Ein Bericht darüber hat uns zur Initiierung eines entsprechenden Projektes inspiriert“, erklärt Simon Moll. Denn im Eletronikschrott sind wichtige Rohstoffe vorhanden. Kupfer Aluminium, Eisen sowie seltene Erden und andere Edelmetalle sind im Elektronikschrott verbaut. Im Gegensatz zu gängigen Verwertungsmethoden, welche sich auf die Edelmetalle spezialisieren, fokussieren sich die vier Jung-Ingenieure auf die vollständige Verwertung der jeweiligen Bestandteile. „Unser Verfahren zielt nicht auf einzelne, wenige Komponenten ab. Im Vordergrund steht, dass wirklich alles vollständig genutzt werden kann und die Umwelt somit entlastet wird“, sagt Elias Vigl.
Physik, Thermik und Chemie vereint
Dabei galt es nicht, ein spezifisches Verfahren anzuwenden, sondern vielmehr aus bekannten Technologien ein insgesamt neuartiges, nachhaltiges und innovatives Gesamtkonzept zu erstellen. „Wir haben bekannte Verfahren, wie beispielsweise Pyrolyse, Magnet-und Wirbelstromscheidung oder Schmelzreduktion so modifiziert und kombiniert, dass wir eine bestmögliche Separation aller Leiterplattenbestandteile bekommen“, fügt Simon Moll hinzu. Die größte und spannendste Herausforderung jedoch bestand im Bau von geeigneten Laborpräparaten, um die Gegebenheiten in den industriellen Anlagen möglichst gut nachempfinden zu können. Im Labor haben die Jungs auch den meisten Spaß. „Das Streben nach einem gemeinsamen Ziel, unsere Umwelt etwas zu entlasten und einen Beitrag zur Ressourcensicherung zu leisten, ist unsere Passion“, betont Simon Moll. Er fügt hinzu: „Das gemeinsame Brainstorming und die Arbeiten im Labor bereiten uns dabei die größte Freude.“
Globale Auswirkungen?
Bei Etablierung des Verfahrens, könnten illegale Elektronikschrott-
exporte in Länder mit geringen Umweltauflagen vermindert werden. Das hätte eine Entlastung der Umwelt und Steigerung der Lebenserwartung in den betroffenen Regionen zur Folge. Unabhängig vom Erfolg beim Wissenspreis stehen die vier Jungs hinter ihrem Projekt. Sie werden auch in Zukunft an ihrer Idee weiterarbeiten. „Jeder, der mit seinem individuellen Lebensstil zum Umweltschutz beiträgt, ist ein Vorbild für uns“, sagt Elias Vigl mit Begeisterung.
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