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Festspielhaus Bregenz "nachgerüstet"

Anfang Juli 2006 ist das um rund 40 Millionen Euro generalsanierte Bregenzer Festspielhaus glanzvoll wiedereröffnet worden. Sechs Plätze für Rollstuhlfahrer ohne Umbauten eingerichtet.

Für die Arbeit des Architekten-Duos Helmut Dietrich und Much Untertrifaller und die bei den Festspielen bewährte verbesserte Akustik im Großen Saal gab es viel Lob. Vereinzelte Kritik wurde hingegen an der Bestuhlung und speziell an mangelnden Plätzen für Rollstuhlfahrer geäußert.

Die Verantwortlichen haben darauf reagiert und nach den Festspielen entsprechende Adaptierungen durchgeführt. Der Große Saal bietet künftig sechs fixe Plätze für Rollstuhlfahrer. Weitere Plätze können kurzfristig bereitgestellt werden. Diese Lösung habe die für die Sanierung des Festspielhauses zuständige Projektkommission zusammen mit Betroffenen ausgearbeitet, teilte die Landeshauptstadt am Samstag in einer Aussendung mit.

Im Parkett des Großen Saales sind – wie bisher – zwei Rollstuhlplätze fix vorgesehen. Sie werden etwas verbreitert, um die Benützung auch mit besonders großen elektrischen Rollstühlen zu erleichtern. Im Rang können vier Rollstuhlfahrer auf Höhe der dritten Reihe komfortabel untergebracht werden. Werden mehr als sechs Plätze benötigt, so können Sitze auch kurzfristig ausgebaut werden. Vor der Sanierung des Festspielhauses waren im Großen Saal nur zwei Rollstuhlplätze vorhanden.

Die neue Lösung wurde mit Betroffenen erarbeitet. Die Dienststelle „Menschengerechtes Bauen“ beim Institut für Sozialdienste, die als Sachverständige im Verfahren zugezogen war, erklärte sich „vollinhaltlich einverstanden“. Die Vertreter von Brandverhütungsstelle, Arbeitsinspektorat und des Instituts für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung haben die vorgeschlagene Variante ebenfalls positiv beurteilt.

„Ein sehr positives Ergebnis im Sinne aller Beteiligten“, beurteilt Festspiel-Vizepräsident Wilhelm Muzyczyn als Vorsitzender der Projektkommission die neue Lösung. „Da das gesamte Haus behindertengerecht gebaut ist, können wir für Rollstuhlfahrer ausgezeichnete Bedingungen anbieten.“ Umbauten seien praktisch nicht nötig, „es entstehen demnach auch keine zusätzlichen Kosten“. Für Bürgermeister Markus Linhart (V) ist die Lösung „optimal“, weil sie Bedürfnissen der Rollstuhlfahrer Rechnung trage: „Nachdem sich die Betroffenen im Sommer bei uns gemeldet hatten, haben wir unbürokratisch eine sehr gute Lösung gefunden.“

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