Dieser Tag soll die Sprachenvielfalt und den Gebrauch der Muttersprache fördern und das Bewusstsein für sprachliche und kulturelle Traditionen stärken. Denn von den rund 6000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, sind nach Einschätzung der UNESCO die Hälfte vom Verschwinden bedroht, alle zwei Wochen geht eine Sprache verloren.
In Vorarlberg soll dies nicht passieren. Die VN widmen der Muttersprache daher einen ganz besonderen Schwerpunkt. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihnen in der heutigen Ausgabe Texte in Vorarlberger Mundart unterkommen – übersetzt von absoluten Experten.
Dass der Vorarlberger Dialekt ein ganz besonderer ist, das weiß der Bludenzer Sprachwissenschaftler Oliver Schallert (32). Die Ursprünge unserer Sprache gehen auf die germanische Besiedlung im frühen Mittelalter zurück. „Im Norden gibt es auch immer wieder Dialekteinflüsse vom Schwäbischen“, erläutert Schallert, der seit 2007 an der Philipps-Universität in Marburg tätig ist. Insgesamt sind in unserem Land über die Jahrhunderte zwölf Dialekträume entstanden. „Es gibt sehr unterschiedliche Dialekte auf kleinem Raum. Aber jeder Dialekt hat Einzelheiten, die man aus dem Alemannischen kennt. Er ist sozusagen ein Panoptikum des Alemannischen“, sagt der Experte. Eine Spezialität des Vorarlberger Dialekts macht Schallert auch im Satzbau und in der Grammatik aus. So gibt es beispielsweise keinen Genetiv. Und auch das Wort „gi“ findet im Hochdeutschen kein Pendant: „Er goht gi schaffa.“ Und: „Er geht arbeiten“.
Der Songcontest-Teilnehmer George Nussbaumer war 1996 mit dem Vorarlberger Dialekt auf der europäischen Bühne erfolgreich. Er war der Erste, der eben dort mit einem Dialektlied – „Weil’s dr guat got“ – ganz vorne, auf Platz zehn, landete. Der Wälder Hit „Vo Mello bis ge Schoppornou“ tat da sein Übriges dazu.
Stiefmütterlich behandelt
Nussbaumer führt seinen Erfolg zwar nicht auf den Dialekt zurück. „Ich konnte mir einfach nicht vorstellen auf Hochdeutsch zu singen. Der Text im Dialekt hat einfach gut gepasst und hat gut geklungen“, sagt er. Heute habe er die Hemmungen, Hochdeutsch zu singen, verloren. Dennoch greift er auf seinem aktuellen Album neben Schweizerdeutsch auch auf den Vorarlberger Dialekt zurück: „Eine Mischung aus Dornbirnerisch und sonst irgendetwas“, sagt Nussbaumer, der findet, dass der Dialekt eher stiefmütterlich behandelt wird.
Meinrad Pichler über den Bregenzer Dialekt:
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„Znüner“ und „Zvierer“: So spricht Dornbirn
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„Graglat“ und „Grampa“: So spricht Bludenz
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„Kundament“ und „Drückle“: So spricht man im Walgau
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“Pfiffus“ und „Pfättono“: So spricht Lustenau
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Wieso sich der Lustenauer Dialekt so sehr unterscheidet:
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So spricht man “wälderisch”:
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(VN-ger; Videoberichte: VOL.AT)
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