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Vorarlberg: Wolford-Sparkurs kostet Jobs

Das aktuelle Sparprogramm beim Strumpfhersteller Wolford macht auch bei den Beschäftigten nicht halt.
Das aktuelle Sparprogramm beim Strumpfhersteller Wolford macht auch bei den Beschäftigten nicht halt. ©Wolford/Bilderbox
Das aktuelle Sparprogramm beim Strumpfhersteller Wolford macht auch bei den Beschäftigten nicht halt. Im Zuge der ersten Maßnahmen zur Straffung der Verwaltung in der Zentrale in Bregenz sank die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis um 27 auf nunmehr 1. 544 Mitarbeiter, heißt es im heute vorgestellten Geschäftsbericht 2016/17. In Österreich beschäftigt Wolford 678 Mitarbeiter.
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Wolford produziert in Vorarlberg und Slowenien (Murska Sobota). Schon vor Jahren wurde ein Teil der kostenintensiven Näherei nach Slowenien ausgelagert. Im Geschäftsjahr 2016/17 seien weitere “personal-intensive Fertigungsschritte” nach Slowenien verlagert worden, was Einsparungen von 700.000 Euro brachte, sagte Vorstandschef Axel Dreher am Donnerstag vor Journalisten. In der Textilindustrie wird kaum mehr in Österreich produziert, auch Mitbewerber Triumph hat seine Werke dichtgemacht.

Weiterer Abbau nicht ausgeschlossen

Ein weiterer Mitarbeiterabbau bei Wolford wurde von den Vorständen zumindest nicht dezidiert ausgeschlossen. Es würden gerade alle Strukturen analysiert, sämtliche Bereiche würden “genau angeschaut”, sagte Vorstandsdirektorin Brigitte Kurz. Bregenz sei für Wolford aber “das textile Zentrum”, betonte Dreher.

Wolford muss die Kosten deutlich reduzieren, um im Geschäftsjahr 2018/19 aus den Verlusten zu kommen. Für das laufende Jahr geht Dreher noch von einem negativen operativen Ergebnis aus.

Gelingen soll das den heutigen Ausführungen zufolge mit Hilfe zahlreicher Maßnahmen wie einer Neustrukturierung von Vertrieb und Marketing, Nachverhandlungen von Mietverträgen oder Optimierungen bei der Produktion und im Einkauf. Allein eine zentralisierte Vertriebsplattform anstelle von zuvor neun eigenständigen Vertriebs- und Marketingorganisationen soll ab dem Jahr 2017/18 jährlich Einsparungen von 1,4 Mio. Euro bringen.

Eigene Marke erst in den 80ern

Von seinen Anfängen im Jahr 1950 bis in die 70er-Jahre hat Wolford fast ausschließlich für andere Firmen produziert. In den 80er-Jahren hat der Strumpfhersteller damit begonnen, seine eigene Marke auszubauen. Heute vertreibt Wolford seine Waren zu 46 Prozent in den weltweit 267 Monobrand-Geschäften, 85 davon werden von Partnern geführt. 12 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der Konzern in Kaufhäusern, 16 Prozent im Fachhandel, 9 Prozent in Factory Outlets. Das Online-Geschäft macht 8 Prozent aus. Inzwischen verfügt Wolford über Online-Shops in 16 Ländern.

Wichtigste Märkte des Konzerns sind Nordamerika (20 Prozent), Deutschland (15 Prozent), Österreich (10 Prozent) und Frankreich (10 Prozent). Das Umfeld am deutschen und französischen Bekleidungsmarkt sei weiter schwierig, sagte Dreher. Positiv stimmten ihn auf der anderen Seite, dass für heuer ein leichtes Wachstum des Weltmarktes für persönliche Luxusgüter erwartet wird. Im ersten Quartal 2017 steigerte Wolford den Umsatz (währungsbereinigt) um 3 Prozent.

Strumpfhosen sind nach wie vor der Umsatzbringer bei Wolford. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird mit Beinbekleidung aller Art erwirtschaftet. Mit Bodys, Shirts, Blusen, Pullovern, Röcken, Kleidern usw. macht Wolford 29 Prozent des Umsatzes. Der gesamte Bereich Unterwäsche trägt 15 Prozent zum Erlös bei. Der Rest sind Accessories und Handelsware.

(APA)

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