Die Vogelgrippe und Rinder-TBC haben 2016 in Vorarlberg zu massiven Problemen geführt. Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) weist die Aussagen mancher Ursachenforscher zurück, die Seuchen seien durch die heimische Massentierhaltung hausgemacht.
“Wir werden lernen müsssen, mit Tierkrankheiten zu leben”, betont Schwärzler. Durch die zunehmende Internationalisierung von Tiertransporten und aus dem Urlaub mit nach Hause gebrachte Tiere wachse die Gefahr durch eingeschleppte Krankheiten. Deshalb sei es wichtig, jetzt Gegenstrategien für Vorarlberg zu entwickeln.
Totalabschuss und dezentrale Fütterung
Um die Ausbreitung der Rinder-TBC zu verhindern, hat Schwärzler im Februar 2016 einen Totalabschuss von Rotwild in den Kernzonen gefordert. Bis zum Jahresbeginn 2017 sollten 600 Stück Rotwild im Gebiet Klostertal, Silbertal und vorderes Montafon geschossen sein. Bisher habe man die Quote allerdings lediglich zu 80 Prozent erreicht, die Jäger hätten bei ihrer Arbeit größte Mühen.
Für die Wildfütterung kündigt der Landesrat eine neue Strategie an: In Zukunft wolle man weg von der Großfütterung, hin zu dezentraler Fütterung.
Intensive Wildvogel-Beobachtung
Beim Ausbruch der Vogelgrippe im Herbst habe das Land schnellstmöglich reagiert, so Schwärzler. Ein erneuter Ausbruch in Zukunft könne nur durch die akribische Beobachtung von Wildvögeln verhindert werden, ist sich der Landesrat sicher. Hier arbeite man eng mit den Bodenseeanrainerländern zusammen.
Lückenlose Kennzeichnung
Zu der Praxis, Schweine zur Schlachtung aus Deutschland nach Vorarlberg zu transportieren, um sie hier als Ländle-Schweine zu verkaufen findet der Agrarlandesrat deutliche Worte: Hier liege eindeutig Konsumententäuschung vor, betont Schwärzler. Eine lückenlose Kennzeichnung der Schweineherkunft soll dies in Zukunft verhindern. Wer sich nicht daran halte, müsse mit einer hohen Strafe rechnen.
Schwärzler ist trotz allem davon überzeugt, dass Vorarlberg in Sachen Tierschutz im Bundesländervergleich die Nase vorne habe. So liege das Ländle bei der Enthornung unter Betäubung bei einer Quote von rund 96 Prozent. Das sei ein österreichweiter Spitzenwert.
(red)
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