Damit weist Vorarlberg wie schon im letzten Quartal den höchsten Anstieg an eröffneten Verfahren im Bundesländervergleich auf, vor dem Burgenland (plus 19,6 Prozent) und Wien (plus 9 Prozent). Den höchsten Rückgang bei den eröffneten Verfahren weist das Bundesland Kärnten mit rund minus 14 Prozent auf.
Von den 74 eröffneten Verfahren in Vorarlberg wurden acht als Sanierungsverfahren eröffnet. Die Zahl der abgewiesenen Konkursanträge ist in Vorarlberg ebenfalls von 49 auf 54 gestiegen, was einem Zuwachs von über 10 Prozent entspricht.
Heuer schon 128 Firmenpleiten
Eröffnungen und Abweisungen zusammen genommen ergeben nach drei Quartalen 128 Firmeninsolvenzen in Vorarlberg. Trotz des Anstiegs an eröffneten Verfahren haben sich die Schulden von rund 50 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2013 auf nunmehr 47 Millionen Euro reduziert. Einen noch höheren Rückgang errechnet sich bei der Anzahl der betroffenen Dienstnehmer, die von 403 in den ersten drei Quartalen 2013 auf 275 gesunken ist. Pro eröffnetem Verfahren sind somit durchschnittlich rund vier Dienstnehmer betroffen.
Abgeleitet aus diesen Zahlen ist zu erkennen, dass es sich bei den bisher im Jahr 2014 eröffneten Verfahren um durchwegs kleinere Unternehmen handelt.
Das bisher größte Insolvenzverfahren im 2014 sowohl was die Höhe der Schulden als auch die betroffenen Dienstnehmer betrifft, ist das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma “entec” biogas gmbh in Fußach mit rund 6,9 Millionen Verbindlichkeiten und 19 Dienstnehmern.
Die größten Unternehmensinsolvenzen 2014 (Reihung nach Schuldenhöhe):
- Entec biogas
6,9 Millionen Euro - COMPACT Power Plant Products
3,6 Millionen Euro - SunMedia Marketing
3,1 Millionen Euro - ZIMBA Beratungs- und Beteiligungs GmbH
2,9 Millionen Euro - ARBÖ Österreich
2,2 Millionen Euro
Die meisten Insolvenzen in Vorarlberg gab es bisher bei den Unternehmensbezogenen Dienstleistungen (27), gefolgt vom Gastgewerbe (18) sowie in der Transportbranche (11).
Da eine Konjunkturbelebung, gefördert durch die seitens der Politik angekündigte Steuerreform, noch auf sich warten lässt, ist laut Kreditschutzverband eine Trendwende nicht absehbar. Zumindest kurzfristig dürfte sich der Trend hin zu mehr Firmeninsolvenzen, wobei aber tendenziell kleinere Unternehmen betroffen sind, fortsetzen.
Weniger Privatkonkurse
Eine ähnliche Tendenz nur im umgekehrten Sinne zeigt sich auch bei der Anzahl an eröffneten Schuldenregulierungsverfahren (Privatkonkurse). Sechs von neuen Bundesländern verzeichnen in diesen Verfahren einen Rückgang.
Mit bisher 314 eröffneten Verfahren – und somit einem Rückgang von rund 25,1 Prozent nimmt Vorarlberg auch in diesem Verfahren rangmäßig den ersten Platz ein. Österreichweit sank die Zahl der eröffneten Privatkonkurse um nahezu sieben Prozent.
Eine Steigerung an Privatkonkursen ist für das restliche Jahr 2014 nicht zu erwarten. Aufgrund der niedrigen Zinsen werden Schuldner teileweise bei Ihren monatlichen Ratenzahlungen unterstützt und können sich dadurch über Wasser halten. Die Zinssenkung, die die Wirtschaft ankurbeln soll, macht das Geldausgeben leichter, was bei einem Anstieg der Zinssätze jedoch leicht zu einer Schuldenfalle werden kann.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.