Dabei zeigten sich laut Wiesflecker einige Tendenzen: “Beobachtbar ist, dass die Gemeinden viel stärker in die Trägerschaft einsteigen”. Hatten vor fünf Jahren nur 25 Prozent der Kommunen die Verantwortung für eine Kinderbetreuungseinrichtung übernommen, seien es derzeit bereits rund 40 Prozent. Zum einen hätten die Gemeinden diese Institutionen als Standortvorteil erkannt, zum anderen sei die Nachfrage bereits so groß, dass sie ein Angebot schaffen mussten, erklärte die Soziallandesrätin.
Alter sinkt
Zudem sinke das Alter der Mädchen und Buben in der Kleinkindbetreuung, “Familien schicken ihre Kinder länger in die außerhäusige Betreuung”, berichtete Wiesflecker. Bereits jeder zweite Zweijährige ist in Vorarlberg unter der Woche in einer Kinderbetreuungseinrichtung, bei den Dreijährigen sind es rund 90 Prozent.
Für den Ausbau der Institutionen und Qualitätsverbesserungen nimmt das Land in diesem Jahr 22 Mio. Euro in die Hand, vier Mal so viel wie 2005. Hinzu kommen 1,5 Mio. Euro vom Bund. Zusätzlich übernehmen die Gemeinden 30 bis 40 Prozent der Personal- und Infrastrukturkosten, rechnete Wallner vor. Die Erfolgsgeschichte sei durch die konsequente Abholung der Gelder aus der 15a-Vereinbarung von 2014 bis 2017 bedingt, die nun bis Mitte des Jahres verlängert wurde.
Zahl der Beschäftigten steigt
Eine österreichweite Vorreiterrolle hat Vorarlberg hinsichtlich des Betreuungsschlüssels inne. Eine Betreuungsperson darf drei Kinder im Alter bis zu einem Jahr betreuen, vier im Alter von zwei Jahren und sieben im Alter von drei Jahren. Die Zahl der Beschäftigten ist 2017 von 812 auf 899 Personen (elf Prozent) angestiegen. In Vollzeitäquivalenten entspricht das 583 Beschäftigten.
(APA)
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