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Vorarlberg: Lehrergewerkschafter rückt OECD-Studie zurecht

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Bregenz - Laut einer Studie unterrichten Österreichs Lehrer weniger als ihre Kollegen im Ausland, werden dafür aber überdurchschnittlich bezahlt. Eine Verkürzung, die der Vorarlberger Lehrergewerkschafter Armin Rossbacher so nicht gelten lassen will.

Laut einer aktuellen Studie der OECD verdienen Österreichs Lehrer überdurchschnittlich gut, stehen dafür aber seltener als ihre Kollegen vor der Klasse. Daraus könne man laut Armin Rossbacher, Vorsitzender der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer in Vorarlberg, aber nicht ableiten, dass unser Lehrpersonal zuwenig arbeite.

Gesamtarbeitszeit ist überdurchschnittlich

“Ich traue mich zu behaupten und zu beweisen, dass Pflichtschullehrer mindestens gleich viel arbeiten wie im OECD-Durchschnitt”, ist Rossbacher überzeugt. Dies zeigt sich auch in der Studie. Die Gesamtarbeitszeit der Pflichtschullehrer ist leicht überdurchschnittlich, obwohl die Unterrichtszeit vor der Klasse unterdurchschnittlich ist.

Wertschätzung verbesserungswürdig

Man müsse laut Rossbacher den Gehalt unserer Lehrer vor allem mit den direkten Nachbarn vergleichen, ansonsten würde dieser hinken. Vielmehr sei der Gehalt für Berufseinsteiger eindeutig zu gering, während man im Alter dann “gut” verdiene. Man könne hier durchaus über eine Abflachung der Gehaltskurve reden, aber nicht über mehr Unterricht für weniger Lohn. Vor allem aber müsse die Anerkennung für den Lehrerstand in der Bevölkerung wieder steigen. Rossbacher spricht hier gar von einem “Neidkomplex”. So etwas gäbe es in EU-Ländern wie zum Beispiel Frankreich nicht.

Forderung nach mehr Begleitpersonal

Auch Systemunterschiede müsse man in den Vergleich einbeziehen. In Finnland würde den Lehrern beispielsweise viel Vorbereitung durch Begleitpersonal abgenommen werden. Hier habe man in Österreich noch Nachbesserungsbedarf. Ebenfalls kritisierte die OECD die Tendenz zu kleineren Klassen. Das ist für Rossbacher unverständlich, der allen Kritikern empfiehlt, einmal vor eine Klasse mit mehr als 25 Schülern zu stehen und zu unterrichten. (VOL.AT)

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