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Vorarlberg: Facebook-Postings von FH-Dozent sorgen für Aufregung

Waibel ortet Parteipolitik an Schulen
Waibel ortet Parteipolitik an Schulen ©VOL.AT bzw. Facebook
Mehrere Facebook-Postings eines Politologen, der auch an der FH Vorarlberg als Gast-Dozent unterrichtet, sorgen bei der Vorarlberger FPÖ für Unmut. Vor allem ein Foto, auf dem Thomas S. mit ausgetrecktem Mittelfinger vor dem Jörg-Haider-Denkmal zu sehen ist, schmeckt den Freiheitlichen gar nicht.
Facebook-Postings von Thomas S.

Thomas S. ist Politologe und unterrichtet unter anderem an der Uni Wien und an der FH Vorarlberg. Auf seinem privaten Facebook-Account hat S. des öfteren seine politische Ansichten kund getan. So posierte er vor Marx- und Trotzki-Denkmälern. Kritisiert werden jedoch andere Postings. So stand er unter anderem im Jahr 2010 mit ausgestrecktem Mittelfinger vor dem Jörg-Haider-Denkmal und postete heuer ein Bild mit dem Slogan “Nazis wählen Hofer”.

Die FPÖ Vorarlberg richtet aus diesem Grund eine Landtagsanfrage an Landesrätin Bernadette Mennel. Die Freiheitlichen wollen unter anderem wissen, ob ein “derartiges Verhalten eines Fachhochschul-Mitarbeiters untragbar ist und zwingend eine Kündigung nach sich ziehen müsste?”. FPÖ-Abgeordneter Christoph Waibel ortet bei Thomas S. ein “inakzeptables Verhalten”.

Thomas S. hat sich auf Facebook selbst zu dem Vorfall geäußert. Er sieht in der plötzlichen Aufregung um ein sieben Jahre altes Bild eine politisch motivierte Kampagne der Freiheitlichen gegen seine Person. Einen Bericht der Gratis-Zeitung “Heute” zu eben diesem Thema kommentierte er wie folgt:

schmidinger99
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Politische Einstellung kein Beurteilungskriterium

Vonseiten der Landesschulrätin Bernadette Mennel muss die Anfrage noch geprüft werden, betont man im Landhaus. Tatsächlich handle es sich bei dem betreffenden Dozenten um einen externen Mitarbeiter der FH Vorarlberg, der anlassbezogen Vorlesungen halte, erklärt FHV-Geschäftsführer Stefan Fitz-Rankl. Die von dem Politologen in sozialen Netzwerken veröffentlichten Bildern seien der Fachhochschule bislang nicht bekannt gewesen. “Es ist grundsätzlich so, dass wir 400 Lehrende an der Fachhochschule haben”, erläutert Fitz-Rankl. Die Hochschule sei weder gewillt noch in der Lage, die privaten Meinungsäußerungen von Lehrenden zu prüfen – da man auch keine Notwendigkeit sieht.

Weltanschauung darf keinen Einfluss auf Lehre haben

“Die politische Meinung kann kein Beurteilungskriterium sein”, betont der Geschäftsführer. Stattdessen entscheide man anhand von inhaltlichen Kriterien und der Qualifikation der Person, nicht anhand ihrer politischen Orientierung. Entscheidend sei nur, dass die Lehre an der Fachhochschule politisch neutral gehalten ist, unabhängig der Weltanschauung des Vortragenden.

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