Die Pleite der Vorarlberger Regionalfluglinie InterSky führt nunmehr zum ersten millionenschweren Totalausfall für die Gläubiger in einem damit zusammenhängenden Konkursverfahren. Wie aus der Insolvenzdatei hervorgeht, steht das im November 2015 eröffnete Konkursverfahren über die Seewald Leasing GmbH in Bregenz mangels Kostendeckung kurz vor der Aufhebung. Die Seewald Leasing GmbH hat über Jahre hinweg Personal an die InterSky Luftfahrt GmbH verleast. Geschäftsführer waren zuletzt Roger Hohl und Peter Oncken.
1,6 Millionen Euro anerkannte Forderungen
Diese Aufhebung mangels Kostendeckung bedeutet, dass es für die Gläubiger keine Quote auf ihre offenen Forderungen gibt. Nach Angaben von Regina Nesensohn vom KSV1870 in Vorarlberg belaufen sich die angemeldeten Forderungen der Gläubiger auf 3,6 Millionen Euro. Von Masseverwalter Andreas Droop wurden unterdessen nur 1,6 Millionen Euro an Forderungen anerkannt. Betroffen sind insgesamt 94 Gläubiger, davon 57 Dienstnehmer. Der Großteil der Forderungen entfällt auf die Dienstnehmer, deren Forderungen der Insolvenz-Ausfallgeld-Fonds übernimmt. Er muss in diesem Verfahren mit der Nuller-Quote auskommen.
Allerdings trifft es nicht nur den Insolvenz-Ausfallgeld-Fonds, sondern auch andere öffentliche Stellen. Weitergehende Recherchen haben ergeben, dass die Vorarlberger Gebietskrankenkasse etwa 345.000 Euro verlieren wird. Dazu kommt das Finanzamt mit 286.000 Euro. Auch die deutsche Bundesagentur für Arbeit muss auf 200.000 Euro verzichten.
Hauptverfahren läuft noch
Doch mit diesem ersten millionenschweren Totalausfall ist diese ganze Causa noch lange nicht erledigt. Denn bekanntlich läuft das Konkursverfahren über die Hauptfirma InterSky Luftfahrt GmbH nach wie vor. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass die Gläubiger in diesem Verfahren mehr als 86 Millionen Euro angemeldet haben, wobei der Masseverwalter mit mehr als 79 Millionen Euro den Großteil dieser Forderungen bestritten hat.
(red/wpa)
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