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Vorarlberg: Ein Tag nur für „Stromer“

. Rund 2000 Personen jeden Alters bevölkerten das vkw-Gelände
. Rund 2000 Personen jeden Alters bevölkerten das vkw-Gelände ©Sams
Bregenz - Rund 2000 Besucher kamen zum E-Mobilitätstag auf das vkw-Gelände.
E-Mobilitätstag in Bregenz

Es schnurrt und brummt und das trotz relativ viel Verkehr. Unablässig flitzt ein Auto nach dem anderen vorbei. Doch für einmal sind die Menschen lauter als die Fahrzeuge. Die E-Mobilität hat immer noch enormes Potenzial für angeregte Diskussionen. Das zeigte sich auch bei dem von vkw und VN gemeinsam veranstalteten E-Mobilitätstag. Dass das Interesse an strombetriebenen fahrbaren Untersätzen wie Autos, Roller oder Räder wächst, ließ sich unschwer an der Besucherzahl ablesen. Rund 2000 Personen jeden Alters bevölkerten das vkw-Gelände in Bregenz-Weidach. Zudem wurden rund 300 Testfahrten mit E-Autos absolviert.

Publikumsmagnet

Schon ab dem frühen Vormittag herrschte ein reges Kommen und Gehen. Kein Wunder, gab es doch die gesamte Palette der aktuell auf dem Markt befindlichen E-Autos zu sehen. So avancierte die zum zweiten Mal ausgetragene Veranstaltung zu einer der größten ihrer Art in Österreich. Denn hier gab es E-Mobilität nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis zu erleben. Der Publikumsmagnet war eindeutig der neue Tesla. Johannes Giesinger etwa nützte die Gelegenheit, um schon einmal Probe zu sitzen. „Sensationell“, schwärmte er vom noblen Vehikel. Im kommenden Jahr will er sich ein solches zulegen. „Aus Umweltgründen und weil es ein angenehmes Fahren ist“, wie Giesinger sagt. Die Reichweite spielt für ihn keine Rolle. Im Gegenteil. „Man kommt unendlich weit, denn überall gibt es Steckdosen“, merkt er mit einem breiten Lachen an.

Ein paar Meter weiter begutachtet Landesrat Erich Schwärzler das attraktive Automobil mit den lässigen Flügeltüren. „Das wäre doch ein tolles Dienstauto“, ruft ihm ein Ordner über den Zaun hinweg zu. Schwärzler schmunzelt nur. Saubere Energie hin und oder her: Der Fahrspaß passt wohl noch nicht ins Landesbudget. Aber zumindest ein Wochenende mit einem Tesla gewinnen, das möchten viele. Ein älterer Herr sitzt hinter einer aus Pappe nachgebildeten Autoscheibe, drückt auf einen Knopf und ein Gerät gegenüber spuckt ein Bild samt seinem Konterfrei aus. Es ist die Teilnahmekarte für das Gewinnspiel. E-Autos steht er grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings bringen sie ihm noch zu wenig Kilometer pro Fahrt auf den Tacho. „Dafür haben wir E-Bikes“, ergänzt seine Frau.

Steigende Nachfrage

Kosten, Reichweite, Förderung: Das sind die Kernthemen, die beschäftigen. „Hier herrscht noch immer enormer Informationsbedarf“, weiß Stefan Hartmann, Produktmanager für E-Mobilität bei den vkw. Er klärt auf: „Die Reichweite beträgt inzwischen mindestens 300 Kilometer, und teuer sind E-Autos vielleicht in der Anschaffung, nicht jedoch, wenn die Kosten auf den gesamten Betrieb umgelegt werden.“ Trotzdem kann Hartmann von einer steigenden Nachfrage berichten. Derzeit sind auf den Vorarlberger Straßen 1100 „Stromer“ unterwegs, allein heuer wurden 250 neue zugelassen. Auch das Netz an Ladestationen ist laut Stefan Hartmann gut ausgebaut. So können sich E-Automobilbesitzer derzeit an über 300 öffentlichen Stromzapfsäulen bedienen.

Raimund Böckle von Nissan Amann ist kontinuierlich mit Kundengesprächen beschäftigt. „Der Vorteil dieser Veranstaltung ist, dass die Leute, die hierherkommen, wirklich interessiert sind, weil sie vor einer Kaufentscheidung oder in der Phase der Grundsatzbildung stehen“, sagt er. Skeptikern rät er, sich mit E-Autonutzern zu erhalten. Oft fehle nämlich die Erfahrung, woraus letztlich viele Vorurteile resultieren würden.

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