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Vorarlberg: "Dunkles Dirndl mit Dialekt" - Shareen ist Trainerin bei der Kindergarde

Die Leidenschaft von Shareen ist der Fasching.
Die Leidenschaft von Shareen ist der Fasching. ©MiK
Shareen (25) aus  Lauterach wurde als Baby adoptiert. Ihre Leidenschaft gilt dem Fasching und der Garde.
Shareen bei der Garde
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„Schon 1999 war ich bei der Kindergarde“, erinnert sich Shareen, deren liebste Jahrezeit seither die fünfte, der Fasching, ist. „Ich liebe den Fasching, unsere Gardeuniform und natürlich meine Mädels. Der heutige Landesnarrentag ist für uns aber nicht der Höhepunkt. Unser Highlight wird der Zunftball in Lauterach am 28. Jänner. Da werden wir auch unseren Showtanz aufführen – das Thema ist aber noch streng geheim!“

„Sehe mich nicht als Exotin“

Mittlerweile ist Shareen seit etwa drei Jahren Trainerin bei der Lauteracher Garde. Mit ihrer dunklen Hautfarbe sticht die 25-Jährige trotz den einheitlichen Kostümen optisch heraus: „Ich sehe mich dabei selbst nicht als Exotin. Die Leute sind aber oft schon verwundert, wenn sie mich zum Beispiel erst nur vom Telefon kennen. Nach einem Gespräch im Lauteracher Dialekt, sind die meisten dann schon sehr überrascht, wenn sie mich dann sehen.“ Am witzigsten habe das ShareensLehrerin an der Berufsschule für Versicherungskaufleute in Salzburg formuliert: „Sie nannte mich ein ,Dunkles Dirndl mit Dialekt‘. Das trifft es eigentlich ganz gut (lacht).“

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„Blöde Sprüche gibt es“

Mit neun Wochen wurde die ursprünglich aus Sri Lanka stammende Shareenadoptiert. „Ich bin hier aufgewachsen und kenne ja nichts anderes. Ich bin hier zuhause und man hat mich nie spüren lassen, dass es nicht so ist. Natürlich gibt es ab und zu mal blöde und unangebrachte Sprüche, aber da stehe ich drüber. Als Mädchen hat man es damit vielleicht auch etwas einfacher“, vermutet die 25-Jährige.

„Meine Familie ist hier“

Im kommenden November wird Shareen voraussichtlich zum ersten Mal ihr Herkunftsland Sri Lanka besuchen. „Meine Eltern wünschen sich, dass ich zumindest mal das Land kennenlerne. Das leuchtet ein und ich freue mich auch schon sehr darauf. Ob ich irgendwann meine leiblichen Eltern treffen möchte, überlassen sie aber ganz und gar mir. Ich liebe meine Eltern und sie werden für mich auch immer Mama und Papa bleiben. Ich habe so gut wie mein ganzes Leben hier in Vorarlberg verbracht. Im Ländle bin ich zuhause. Meine Familie ist hier, das ist doch keine Frage, bei der es um die Gene geht.“

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