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Vor fünf Jahren verunglückte Prinz Friso in Lech

Niederländischer Prinz wurde am 17. Februar 2012 von Lawine verschüttet.
Niederländischer Prinz wurde am 17. Februar 2012 von Lawine verschüttet. ©VOL.AT-Leserreporter, EPA
Der 17. Februar 2012 ist ein Datum, das die niederländische Königsfamilie nie vergessen wird. An jenem Tag wurde Prinz Friso von Oranien-Nassau von Amsberg in Lech am Arlberg beim Skifahren abseits der Pisten von einer Lawine verschüttet. Knapp 18 Monate später erlag der Bruder des heutigen Königs seinen Verletzungen. Am Freitag kommender Woche jährt sich das Unglück zum fünften Mal.
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Die Oranjes verbrachten im Februar 2012 wie bereits seit Jahrzehnten ihre Winterferien in dem Vorarlberger Nobelskiort. Gemeinsam mit einem Freund, einem Lecher Hotelier, den der Prinz bereits seit Kindertagen kannte, ging der Prinz an diesem Morgen wie so oft zum Skifahren. Gegen 12.15 Uhr fuhr er trotz Lawinenwarnstufe 4 in einen Hang in freiem Skiraum ein. Dabei löste sich ein Schneebrett, das den 43-Jährigen verschüttete. Nach rund 20 Minuten wurde er aus den Schneemassen geborgen, reanimiert und in kritischem Zustand in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen.

Hoffen und Bangen um Friso

Wie erst am 24. Februar bekannt wurde, hatte der zweite Sohn der früheren niederländischen Königin Beatrix bei dem Unglück einen 50-minütigen Herzstillstand erlitten und lag im Koma. Ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangen würde, konnte das behandelnde Ärzteteam bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mit Sicherheit sagen. Am 1. März 2012 wurde Prinz Friso mit einem Ambulanzflugzeug in das Wellington Hospital nach London verlegt. Im November desselben Jahres schien sich sein Zustand zu verbessern. Der Prinz zeige minimale Merkmale von Bewusstsein, teilte der Hof mit.

Doch bereits im darauffolgenden Juli kam die ernüchternde Nachricht: Für Prinz Friso gebe es keine Hoffnung mehr, hieß es. Bereits Anfang Juli war er von London in den Palast Huis ten Bosch in Den Haag verlegt worden, wo er von einem medizinischen Team versorgt wurde. Am 12. August 2013 schließlich verstarb Prinz Friso mit 44 Jahren, nur einen Tag nach dem 45. Geburtstag seiner Frau Mabel, mit der er die beiden Töchter Luana (geboren 2005) und Zaria (geboren 2006) hatte. Er wurde auf dem kleinen Friedhof im Dorf Lage Vuursche bei Utrecht begraben. Der Friedhof grenzt an Schloß Drakensteyn, den Alterswohnsitz seiner Mutter Prinzessin Beatrix.

Prinz Friso galt als hochintelligent, sportlich und zurückhaltend. Nach seiner von Regierung und Parlament nicht gebilligten Hochzeit mit einer Bürgerlichen verlor er seinen Platz in der Thronfolge. Bis zu dem Unglück war Friso Finanzchef der Atomfirma Urenco in London.

Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hatte nach dem Unfall Ermittlungen gegen den Skibegleiter des Prinzen wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen aufgenommen. Mitte Oktober 2012 wurde das Verfahren jedoch eingestellt. Beiden Skifahrern hätte das Risiko bewusst sein müssen, so die Begründung der Staatsanwaltschaft. In Lech, wo man mit tiefer Bestürzung auf den Unfall reagiert hatte, zeigte man sich erleichtert.

Familie verbringt Urlaube weiterhin in Lech

Der Unfall tat der Liebe der Oranjes zu dem Vorarlberger Skiort übrigens keinen Abbruch: Nach wie vor verbringt die niederländische Königsfamilie, allen voran Kronprinz Willem-Alexander, seine Frau und die drei Töchter, ihren jährlichen Winterurlaub in Lech. Auch am 27. Februar 2017 ist die internationale Presse wieder zum alljährlichen Fotoshooting der Oranjes auf den Arlberg geladen.

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(APA)

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