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Von Biafra nach Vorarlberg: Emeka Amadi erzählt seine Geschichte

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Bregenz - Emeka Amadi stammt aus Biafra in Nigeria. Schon seit Jahrzehnten herrscht in Nigeria Krieg auf Grund der hohen Erdölvorkommen. Zudem wurde die Situation in Biafra immer schwieriger, als von der Regierung versucht wurde, die einzelnen Stämme in Afrika zusammen zu führen. So wurden in den letzten Jahren vor allem Christen in Biafra verfolgt. Im Gespräch mit VOL.AT erzählt Emeka Amadi seine Geschichte.


Auch Emeka Amadi wurde auf Grund seines Glaubens in Biafra verfolgt. Vor rund zwei Jahren wurde in einer Nacht und Nebelaktion sein Haus in Biafra gestürmt. Amadi konnte sich noch rechtzeitig aus dem Haus schleichen und flüchtete zum Hafen. Da er nie vor hatte sein Heimatland zu verlassen, war Amadi nicht im Besitz eines Reisepasses. So flehte er am Hafen die Schiffscrew an, ihm zu helfen und ihm einen Platz auf einem Schiff zu organisieren.

Emeka’s Reise

Emeka Amadi hatte Glück und ihm wurde geholfen. Für einen Monat versteckte er sich unter Deck und aß die Reste, welche die Leute an Board in den Müll warfen. Nach diesem Monat setzte das Schiff wieder an Land an. Emeka kann nicht sagen wo, da es dort gerade mitten in der Nacht war. Dort schlich er wieder aus dem Schiff und bat einen Mann, wie sich später herausstellte war dieser Österreicher, um Hilfe. Dieser Mann besorgte Amadi ein Zugticket und fuhr mit ihm nach Wien. In Wien angekommen suchte Amadi die Polizei auf und erzählte ihnen seine Geschichte. Von Wien aus ging seine Reise weiter nach Innsbruck und dann nach Landeck.

Dankbar in Österreich zu sein

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Der junge Mann ist unglaublich glücklich und dankbar darüber in Österreich zu sein. Hier muss er sich nicht jeden Tag verstecken und um sein Leben fürchten. Emi’s Ziel ist es, irgendwann im Besitz eines Reisepasses zu sein. Dann wäre er endlich „ ein freier Mann“. Er wünscht sich, dass er überall hin gehen kann wo er nur möchte.

Will selbstständig sein

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Um selbstständig zu sein und für sich selbst sorgen zu können, bewarb sich Emeka Amadi bei den Marie Verkäufern. Seit dem fährt er jeden Tag von Landeck nach Bregenz und verkauft dort seine Zeitungen. Die Leute in Bregenz haben den jungen Mann bereits in ihr Herz geschlossen. Auch wenn sie nicht immer seine Zeitungen kaufen, bringen sie ihm meist etwas zu essen und zu trinken.

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