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Vom Viertelanschuss zum Handy

Die Proben im Sozialzentrum Bürs gehen in den Endspurt.
Die Proben im Sozialzentrum Bürs gehen in den Endspurt. ©Elke Kager Meyer
Bürser Theatergruppe „Die Agilen“ greift in ihrem Stück den Wandel der Medien auf
Theater Bürs

„Die Agilen“ nennt sich eine neue Theatergruppe in Bürs und wer den Schauspielern bei den Proben zusieht, merkt schnell, dass das Ensemble seinem Namen gerecht wird. Das Besondere an der Theatergruppe ist, dass Jung und Alt gemeinsam auf der Bühne stehen – von jugendlichen Schauspieltalenten bis hin nicht weniger begabten Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheim Bürs. Der älteste Schauspieler – Pepi Edelhofer – zählt stolze 90 Lenze. Als Mitwirkende auf der Bühne konnten zudem Gertrud Burtscher, Karl Haider, Erika Pegam, Frieda Peter, Helmut Zimmermann, Gerhard Gruber, Thomas Witting, Katharina Neyer und Celine Beck gewonnen werden. „Ende Mai hatten wir erstmals den Gedanken aufgegriffen, in einer Erzählrunde wurden dann Erinnerungen gesammelt“, erläutert Regisseur Wolfgang Purtscher. Dabei fielen Themen und Geschichten, an die sich wohl nur die Leserschaft über 40 erinnern kann: Das Telefon mit Viertelanschluss, das Testbild im Fernsehen, Morgengymnastik mit Ilse Buck, Sendungen wie „Autofahrer unterwegs“, „Dalli Dalli“ oder Samstag-Abende mit Heinz Konrads. Die jungen Akteure erzählen hingegen von „Selfies“ und „What´s App“. „Wir haben mit dem Handy ja keine Erfahrung. Was die Jungen uns da erzählen, ist für uns ein spanisches Dorf“, lacht Heimbewohnerin Frieda Peter, zeigt sich aber gleichzeitig offen für Neues. „Für uns hat das Theaterspielen auch seinen Reiz, wir erfahren, wie die Medienwelt früher war“, erläutert Katharina Neyer. In einem ist sich die Gruppe einig: „Die Proben haben viel Spaß gemacht. Es ist schön, mit jungen Menschen zusammen zu arbeiten. Noch sind wir guten Mutes, kurz vor der Aufführung kommt aber sicher noch eine gewisse Nervosität“, erzählt Charly Haider stellvertretend.

„Normal – Digital“

Momentan wird für das Theaterprojekt mit dem Titel „Normal – Digital“ eifrig geprobt, denn der Premierenabend rückt näher: Am Freitag, 2. Oktober, mit Beginn um 19.30 Uhr wird das Stück in der Aula der Unesco-Mittelschule Bürs präsentiert. Karten gibt es im Vorverkauf vormittags im Sekretariat des Sozialzentrum Bürs.

 

Umfrage:

Es ist schön, wenn in gemeinsamen Proben ein solches Theaterstück erarbeitet und dann aufgeführt wird. Das Thema Medien ist hoch interessant. Ich kann auch schon auf 60 Jahre diesbezüglicher Erfahrung zurückblicken. Von den Jungen können wir viel lernen.

Helmut Zimmermann

 

Die Senioren sind mit gleicher Begeisterung bei der Sache wie die jungen Schauspieler – das ist schön zu sehen. Gemeinsames Theaterspielen aktiviert und macht Freude.

Gerhard Gruber

 

Ich schätze die Gemeinschaft und dass ich hier mitmachen darf, obwohl ich keine Theatererfahrung habe. Anfangs war ich ein bisschen unsicher, ob ich auch alles richtig mache, aber das legt sich mit der Zeit.

Gertrud Burtscher

 

Es macht riesigen Spaß, mit einer so großen Gruppe ein Theaterstück einzustudieren. Wir haben auch einen tollen Regisseur, der uns auf Vordermann bringt und das Optimale herausholt. Es macht uns allen viel Spaß.

Pepi Edelhofer

 

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