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Vom realen und digitalen Leben

Viel Applaus für „Die Agilen“.
Viel Applaus für „Die Agilen“. ©Elke Kager Meyer
Seniorentheatergruppe „Die Agilen“ begeisterte bei der Premiere von „Normal Digital“
Seniorentheater Bürs

„Theater verbindet. Theater schafft Beziehungen. Theater vermittelt Wissen und steigert den Selbstwert der Akteure.“ Davon ist der Leiter des Sozialzentrums Bürs, Wolfgang Purtscher, fest überzeugt. Deshalb initiierte er nun auch in Bürs eine eigene Seniorentheatergruppe. Rund 300 Besucher sorgten bei der Premiere von „Normal – Digital“ für einen ausverkauften Saal in der Unesco-Mittelschule. „Schon bei der Ideensammlung für das Drehbuch haben wir unheimlich viel gelacht“, erzählen Barbara Muther und Wolfgang Purtscher zu Beginn des Abends. Das Mitwirken aller Beteiligten ist auch beim Stück selbst spürbar – von Erinnerungen der älteren Bürserinnen und Bürser, die zu Fuß „zum Lampert“ nach Bludenz gingen, um dort im Schaufenster im Schwarz-Weiß-Fernseher die Nase platt zu drücken und das Lauberhorn-Rennen mitzuverfolgen, von jenen Dorfbewohnern, die als erste einen Fernseher hatten und am Sonntag-Nachmittag von den Buben „einen Fünfer“ verlangten, damit diese in der warmen Stube fernsehen durften und vom Telefon, das immer in der Küche stand, damit jene, die zu lange telefonierten, zurecht gewiesen werden konnten. Aber auch von der heutigen Zeit wird viel erzählt, einer Zeit, in der Kinder vom Ober- ins Erdgeschoss telefonieren, weil dies bequemer ist oder der Tatsache, dass „die Jungen“ jede Information sofort griffbereit haben.

Situationskomik

„Normal – Digital“ sind dicht verwobene Erinnerungen der Hobby-Schauspieler, das ist deutlich spürbar. Die Auftritte sowohl der jungen, als auch der älteren Darsteller verdienen großen Respekt – geht doch auch das „Nervenflattern“ vor dem Auftritt mit den Jahren nicht verloren. Ein restlos begeistertes Publikum unterstreicht dies. Schön auch, dass der Auftritt der Sozialzentrums-Bewohner manchmal auch sehr spontan ist und dies wiederum bewirkt viel Situationskomik. Und es macht deutlich, dass drei Freunde im wahren Leben wichtiger sind, als 758 Facebook-Freunde. Wer den Auftritt der „Agilen“ versäumt hat, bekommt am Samstag, 10. Oktober, nochmals eine Chance. Im Rahmen des Seniorentheaterfestivals, das ebenfalls in der Bürser Mittelschule stattfindet, wird „Normal – Digital“ nochmals aufgeführt. Beginn der Veranstaltung ist um 10 Uhr, die Bürser Senioren betreten cirka um 15.30 Uhr die Bühne.

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