Anlass war ein Medienbericht, wonach eine 89-jährige Patientin mehrere Tage in einem Bett am Gang liegen musste. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) hatte dies mit der Notwendigkeit begründet, dass die Frau besser beaufsichtigen werden konnte.
“Ich werde prüfen, ob sich der Verdacht erhärtet, dass vorwiegend hochbetagte, wehrlose Menschen in Gangbetten landen. Weiters wird die Volksanwaltschaft der angeblichen KAV-Rechtfertigung nachgehen, wonach Patienten aufgrund der ständigen Beobachtungsmöglichkeit durch Krankenpfleger am Gang untergebracht werden”, erläuterte Volksanwalt Günther Kräuter (SPÖ) am Mittwoch. Kritik setzte es auch von der Rathaus-Opposition. Die ÖVP forderte mehr strategische Planung in Stoßzeiten, um Gangbetten künftig zu vermeiden.
Gangbetten: Wiener SPÖ erzürnt über “Verunsicherung”
Der Wiener SPÖ-Gesundheitssprecher Kurt Wagner hat am Mittwoch davor gewarnt, Patienten mit einer Debatte um Gangbetten zu verunsichern. “Die ÖVP stellt Behauptungen auf, die schlichtweg falsch sind. Die medizinische und pflegerische Leistungen in den Häusern des Wiener Krankenanstaltenverbunds sind zu jeder Zeit gesichert. Und es gab auch keine plötzliche Vermehrung von Gangbetten”, beteuerte er.
Gangbetten könnten sich in Spitälern auf der ganzen Welt “leider nicht immer vermeiden lassen”. Auch zu Spitzenzeiten komme dies vor. Man sei bemüht, Gangbetten auf ein Minimum zu reduzieren. Während andere Gesundheitsdienstleister bei Engpässen keine weiteren Aufnahmen mehr zulassen, müsse der KAV seinen Versorgungsauftrag erfüllen, erläuterte der SPÖ-Gemeinderat. Patienten abzuweisen, sei nicht möglich.
(APA/Red)
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