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VKW kaufen VEG-Landesanteile

Der Aufsichtsrat der Vorarlberger Illwerke/VKW-Gruppe hat den Kauf der Landesanteile an der Vorarlberger Erdgas GmbH (VEG) sowie die vorzeitige Abgeltung eines Heimfallrechts an das Land Vorarlberg beschlossen.

Wie die Unternehmensgruppe am Freitag Abend in einer Aussendung weiter mitteilte, werden die Vorarlberger Kraftwerke (VKW) ihre Tochter VKW-Anlagenbau und Umwelttechnik GmbH aus strategischen Gründen an ein Schweizer Unternehmen abgeben.

Der Verkauf der Landesanteile an der VEG sowie die Zahlung für das Heimfallsrecht an den Illwerke-Kraftwerken Rodund I und Latschau bringen dem Land Vorarlberg etwa 70 Mio. Euro. Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) war nach der Hochwasserkatastrophe an die landeseigene Illwerke/VKW-Gruppe herangetreten und hatte um Finanzierungshilfe ersucht. In den kommenden Jahren muss das Land zur Behebung der Hochwasserschäden etwa 110 Mio. Euro aufbringen. Die llwerke/VKW-Gruppe hat durch das Hochwasser selbst einen Schaden in Höhe von 6 Mio. Euro erlitten.

Bisher hält das Land Vorarlberg 52,96 Prozent an der VEG, die VKW ist mit 18,04 Prozent bereits Gesellschafter. Der Anteil der VKW erhöht sich durch den Kauf der Landesanteile um eine Summe von 35,6 Mio. Euro auf 71 Prozent. Laut Illwerke/VKW-Mitteilung wird die VEG ihre Geschäfte weiterhin eigenständig führen, eine Veränderung in der Geschäftsführung sei nicht vorgesehen. Langfristig gesehen ergäben sich durch die verstärkte Integration der Vorarlberger Energieunternehmen strategische Vorteile.

Die Heimfallsrechte an verschiedenen Illwerke-Kraftwerken stehen dem Land Vorarlberg auf Grund der auf die Gründerzeit der Illwerke zurückgehenden vertraglichen Regelungen zu. Die Werke Rodund I und Latschau hätten zum 31. Dezember 2018 wieder an das Land übergehen sollen. Von 2006 bis 2009 erhält das Land eine Vorauszahlung in der Höhe von maximal 35 Mio. Euro. Die restlichen Zahlungen erfolgen ab 2009.

Ebenfalls beschlossen wurde vom VKW-Aufsichtsrat der Verkauf der international im Bau von Abfallverwertungsanlagen tätigen VKW-Anlagenbau und Umwelttechnik GmbH an die Schweizerische Kelag AG im Kanton St. Gallen. Die Veräußerung dieses Unternehmens erfolge im Hinblick auf die klare strategische Ausrichtung der Illwerke/VKW-Gruppe, sich nur in Geschäftsfeldern zu betätigen, die in engem Zusammenhang mit dem Kerngeschäft Strom stehen. Das Unternehmen werde vorerst weiterhin in Bregenz ansässig sein. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.

Grundsätzliche Zustimmung vom Illwerke-Aufsichtsrat gab es außerdem dafür, mit Tourismus-Unternehmer Walter Klaus eine Bietergemeinschaft für den Erwerb der Bodensee-Schifffahrt zu bilden. Bei Vorliegen einer positiven Due Diligence soll ein verbindliches Angebot mit einem bestimmten Kaufpreis gelegt werden.

Mehr Halbjahresgewinn

Die zur Illwerke/VKW-Gruppe gehörende börsenotierte Voralberger Kraftwerke AG (VKW) hat im ersten Halbjahr 2005 den Nachsteuergewinn von 10,01 auf 12,74 Mio. Euro gesteigert. Der Umsatz konnte um 11,73 Mio. Euro auf 129,29 Mio. Euro angehoben werden, teilte die VKW Freitagabend in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.

Als Gründe für den höheren Umsatz nannte die VKW eine deutliche Ausweitung der Stromhandelsgeschäfte sowie einen Verbrauchsanstieg bei allen Kundengruppen. Zur Verbesserung des Ergebnisses hat nach Angaben der Stromgesellschaft auch die verminderte Steuerbelastung durch die Herabsetzung der Körperschaftssteuer von 34 auf 25 Prozent beigetragen.

Einen deutlichen Anstieg habe es bei den Strombezugskosten gegeben. Infolge der erhöhten Großhandelspreise seien die Energiepreise bei Groß- und Tarifkunden angepasst worden.

Wie die VKW weiter mitteilte, betrugen die Investitionszugänge im ersten Halbjahr 2005 10,9 Mio. Euro gegenüber 10,8 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2004. Der Mitarbeiterstand ist im Jahresvergleich von 723 auf 719 geringfügig gesunken.

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres geht die VKW von einer Absatzzunahme bei den Endkunden im Heimmarkt in der Größenordnung von zwei Prozent aus. Die Stromlieferungen im Rahmen der Handelsgeschäfte werden sich laut VKW gegenüber dem Vorjahr deutlich ausweiten. Auf Grund der Preisanpassungen an die gestiegenen Großhandelspreise erwartet die Stromgesellschaft bei den Regelverhältnissen ein ähnliches Ergebnis wie 2004.

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