AA

Viva la Revolùcion im Wilden Westen

Geschichte ist öde. Zumindest, wenn sie nicht in der von Microsoft zwar historisch nicht immer ganz korrekten, dafür umso unterhaltsamen Form der "Age of Empires"-Titel aufbereitet wird.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung des genialen Age of Empires 3 folgt nun die Erweiterung „The War Chiefs“.

Im Sequel zum technisch und spielerisch fulminanten Grundspiel haben die Indianer die Nase voll und schlagen – historisch korrekt – gegen die weißen Besatzer zurück. In insgesamt 15 Missionen wehren sich die Kriegshäuptlinge mit ihren Clans gegen den weißen Mann, der ihnen Land und Freiheit wegzunehmen droht. Vorerst geht’s an der Spitze der nahkampfstarken Irokesen in die Schlacht, in der Folge greifen die Sioux vom Rücken ihrer schnellen Pferde in die Verteidigung ein.

Große Kriegshäuptlinge

Die titelgebenden Kriegshäuptlinge stehen ihren Brüdern im Kampf bei und geben den Einheiten auf dem Feld diverse Boni. Außerdem sind sie äußerst schlagkräftig und vermögen was einzustecken. Geschichtsfanatiker müssen beide Augen und die Hühneraugen zudrücken: Die Irokesen wurden kurzerhand im Westen angesiedelt, in der Realität bevölkerten sie hauptsächlich den Nordosten der jungen USA, außerdem haben sie wohl anno dazumal keine Kanonen hergestellt – ansonsten wären die Freiheitskriege wohl zu ungunsten der weißen Besatzer ausgegangen. Zudem haben sie damals eher an der Seite der Engländer gekämpft, nicht gegen sie.

Action vor Historie

Das Spielgeschehen hat einmal mehr einen starken Fokus auf fesselnde Action, da mögen selbst Geschichtsprofessoren verzeihen, dass sich Spione ins Geschehen mischen und die Indianer vom Anwesen der Familie Black Nachschub erhalten. In Saloons können zudem Söldner angeworben werden, die sich gegen harte Dollars gerne die Hände schmutzig machen. Im Mehrspieler werden neue Funktionen eingeführt, so kann der Spieler die Revolution ausrufen, was aber automatisch alle Einheiten zu Kämpfern umfunktioniert. Geht die Offensive daneben, ist die Partie verloren, weil keine Arbeiter mehr auf dem Spielfeld sind, die für Ressourcen sorgen. Wer mehr als die Hälfte der auf der Map befindlichen Handelsposten einnimmt, kann die Runde rasch für sich entscheiden, da er ein Handelsmonopol innehat.

Da fliegen die Fetzen

Technisch ist The Warchiefs auf der Höhe mit dem Grundspiel, und noch heute sehr zeitgemäß, lediglich die Einheiten wirken bei näherem Zoom etwas pixelig. Dafür entschädigen Partikeleffekte und physikalisch korrekt einstürzende Gebäude. Die Erweiterung bietet Fans jedenfalls wieder leckeres Echtzeitfutter im Setting des Wilden Westen zur Zeit des Umbruchs. Mit drei spielbaren Völkern gibt es in der Folge der 15 Missionen kaum eine Atempause und viel Spielspaß. Angehende Kriegshäuptlinge müssen aber das Grundspiel kaufen, um die Erweiterung zocken zu können.

Fazit: The Warchiefs ist eine rundum gelungene Erweiterung in für MS-Spiele gewohnter Qualität. Besonders, da nun leistungsfähigere Spielerechner bezahlbar sind, können auch Normalspieler zugreifen und eine Grafik genießen, die noch heute hohen Ansprüchen gerecht wird. Die neuen Missionen sind zwar nicht hundertprozentig historisch korrekt, aber machen Geschichtsunterricht lebendig und jede Menge Kurzweil. Angenehm finde ich, dass sowohl Grundspiel als auch The Warchiefs einen fairen Schwierigkeitsgrad aufweisen, es braucht sich niemand vor Frust die Zähne an der Tastatur auszubeißen. So gehört das Bundle bestehend aus Hauptspiel und Addon unbedingt unter den Weihnachtsbaum von Echtzeitstrategie-Fans mit Hang zur Historie.

Gewinnspiel:

Wir verlosen wieder in Zusammenarbeit mit Microsoft Österreich drei vollwertige Versionen von „Age of Empires – The Warchiefs“.

Unsere Gewinnfrage lautet diesmal: Wo lebten die kämpferischen Irokesen anno dazumal? Teilnehmer senden bitte ein Email mit Namen und vollständiger Adresse.

Die drei glücklichen Gewinner werden nach der Verlosung persönlich verständigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Spiele-News
  • Viva la Revolùcion im Wilden Westen