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Vierte Krawallnacht in Pariser Vorstadt

In der Pariser Vorstadt Clichy-sous- Bois haben sich Jugendliche und Polizei zum vierten Mal in Folge nächtliche Straßenschlachten geliefert. Dabei wurden am späten Sonntagabend Autos und Mülltonnen in Brand gesetzt.

In einer Moschee explodierte mindestens eine Reizgasgranate.

Zunächst war umstritten, ob Polizisten in dem moslemischen Gebetsraum Tränengas eingesetzt oder ob Jugendliche mit Pfeffergas geworfen hatten. Gemeindevorsteher Abderamane Bouhout rief „die Gläubigen und die Polizisten“ zur Zurückhaltung auf und forderte, den Zwischenfall so rasch wie möglich aufzuklären. Die Polizei nahm weitere elf Menschen in Gewahrsam.

Die Unruhen hatten am Donnerstag begonnen, nachdem zwei Jugendliche in Clichy-sous-Bois nach einer angeblichen Verfolgungsjagd durch die Polizei an Stromschlägen gestorben waren, nachdem sie die Schutzwand eines Transformators überklettert hatten. Seitdem lieferten sich Jugendliche in der Stadt im Osten von Paris jede Nacht Straßenschlachten mit der Polizei. Junge Leute bewarfen auch am Sonntag Beamte mit Steinen und anderen Gegenständen.

Am Sonntag hatte die Polizei 22 Menschen in Gewahrsam gehalten. Acht junge Erwachsene sollten noch am Montag in Bobigny in Schnellverfahren abgeurteilt werden. Drei Jugendliche wurden einem Jugendrichter vorgeführt.

Innenminister Sarkozy wollte am späten Montagmittag die Eltern der beiden Jugendlichen empfangen, deren Tod zu den Randalen geführt hatte. Sie sollten über alle Einzelheiten der Ermittlungen informiert werden, versprach der bürgerliche Politiker. Nach derzeitigem Stand seien die beiden in einem Transformatorenhäuschen Getöteten nicht von der Polizei verfolgt worden, betonte Sarkozy. Zum Beweis führte er an, alle zuvor wegen eines Baustellendiebstahls ausgerückten Beamten seien zum Zeitpunkt „dieses Dramas“ bereits wieder im Kommissariat zurück gewesen.

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