Lustenau. Die beliebte Gemüsekiste, die wöchentlich per Lastenrad in 600 Haushalte geliefert wird, ist eines von fünf Siegerprojekten, die Umweltminister Andrä Rupprechter und ORF-Generaldirektor Andreas Wrabetz am 13. November auszeichneten. Zur feierlichen Preisverleihung waren alle Nominierten nach Wien geladen.
Die Lustenauerinnen und Lustenauer haben gevotet, die Daumen gedrückt und mitgefiebert: Der Österreichische Klimaschutzpreis 2017 sollte gewonnen werden. Am besten gleich zweifach, denn für die begehrte Auszeichnung waren die elf Kindergärten mit der Energiemeisterschaft und der Vetterhof mit der Biogemüsekiste aus insgesamt 173 Einsendungen nominiert. Eine Fachjury und die Öffentlichkeit bestimmten gemeinsam die Preisträgerinnen und Preisträger des Österreichischen Klimaschutzpreises. Entscheidend ist das prozentuell beste Ergebnis aus Jury- und Zuseherbewertung. Das Ende des Publikumsvotings zeigte insgesamt 25.700 gültig abgegebene Stimmen.
Klimaschutzpreisträger Vetterhof
Bis zum Schluss blieb spannend, wer das Rennen um den wichtigsten Umweltpreis Österreichs für sich entscheiden sollte. Als Sieger in der Kategorie Landwirtschaft ging schließlich der Vetterhof hervor. “Es freut uns unglaublich, dass wir mit unserer Kooperation mit den Pedal Piraten die größte Auszeichnung im Umwelt- und Naturschutz nach Vorarlberg holen konnten“, strahlt Simon Vetter. Die Auszeichnung ist ein großer Ansporn, unsere bisherige Arbeit fortzusetzen.” Bürgermeister Kurt Fischer und Umweltgemeinderätin Christine Bösch-Vetter, die der Preisverleihung beiwohnten, gehörten zu den ersten Gratulanten: “Dass Simon Vetter und Ralph Hollenstein diese hochgeschätzte Auszeichnung erhalten, freut uns sehr und bestätigt, dass sie mit ihren innovativen Ideen auf dem richtigen Weg sind. Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft, der Simon und Ralph mit Überzeugung, Unternehmergeist und Tatkraft begegnen. Mit dem Vetterhof und den Pedalpiraten haben sich zwei Lustenauer Umweltpioniere gefunden, deren Engagement uns allen etwas bringt.”
Kleine große Publikumslieblinge
In der Kategorie Gemeinden und Regionen, in der die Lustenauer Kindergärten nominiert waren, hat letztlich die niederösterreichische Gemeinde Krummnußbaum für ihre klimafreundliche Siedlungsentwicklung gewonnen. Weitere Siegerprojekte waren „Nachhaltig in Graz“, die Sonnengutscheine der „Waldviertler“-Schuhwerkstätten und der oberösterreichische Batterienfertiger „Kreisel Electric“. „Wenn auch nicht Preisträger, unsere Jüngsten waren die großen Publikumslieblinge und bleiben für uns die Gewinner der Herzen“, bekräftigt Bürgermeister Kurt Fischer: „Schon die Nominierung war ein Gewinn. Dass die Energiemeisterschaft immer weitere Kreise zieht, macht uns sehr stolz auf unsere Jüngsten. Wir wünschen uns, dass diese vorbildlichen Projekte viele Menschen motivieren, ihrem Beispiel zu folgen.” Eine Hoffnung, die auch von den über 370 geladenen Gästen vor Ort aus Wirtschaft, Forschung, Politik, Kultur und Medien geteilt wurde.
Lustenauer Biopionier
Seit über 300 Jahren bewirtschaftet die Familie von Simon Vetter Lustenauer Boden. Bereits in den 1970er Jahren haben sich die Großeltern von Simon für eine alternative Form der Bewirtschaftung entschieden und nahmen so eine Vorreiterrolle im Biolandbau in Westösterreich ein. Auf den Feldern wachsen je nach Saison die unterschiedlichsten Kulturpflanzen. Von der Aubergine über Pak Choi und Pastinake bis hin zu Yellow Submarine und Zucchini werden am Vetterhof die verschiedensten Gemüsesorten angebaut. Kompost und eine vielseitige Fruchtfolge mit Zwischenfrüchten und Gründüngungspflanzen halten die Felder fruchtbar. Auf dem Hof werden auch Freilandschweine und eine Mutterkuhherde gehalten, die neben hochwertigem Fleisch, auch den Dünger für die Felder liefert.
Das Bio-Gemüse kommt CO2-neutral
Angebaut wird das Biogemüse für die Gemüsekiste am Gemeindegutshof Heidensand, wo Simon Vetter rund 12,5 Hektar Boden in Ökolandbau bewirtschaftet. Dass die Gemüsekiste weitgehend umweltfreundlich und CO2-neutral nach Hause kommt, zeichnet die den Vetterhof besonders aus. Erst wurde über Crowdfunding ein E-Lieferauto gekauft, dann eine Kooperation mit den Lustenauer Pedal Piraten, dem ersten Lastenradkurierdienst Vorarlbergs, aufgebaut. Wöchentlich wird 250 Kilometer mit dem Lastenrad und 125 Kilometer mit dem E-Auto zurückgelegt.
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