Im Herzen der Steiermark geht von 20. bis 22. Juni nach zehnjähriger Pause das Comeback der Motorsport-Königsklasse in Szene. Vettel steht auf das steirische Panorama, das lokale Esse und das Drumherum. Sportlich erwartet der Pilot des österreichischen Red-Bull-Teams auch ein Spektakel, denn neben der Formel 1 ist ein prickelndes Rahmenprogramm gesichert. Neben Konzerten und einer Flugshow kommt es am Sonntag auch zum Auftritt aller lebenden Formel-1-Österreicher in ehemaligen Formel-1-Fahrzeugen.
In solchen saßen am Dienstag auch Vettel und Gerhard Berger. Dabei hatte der 26-jährige Weltmeister aus Deutschland einen Heidenspaß, jenen 1988er-Ferrari um den Kurs zu jagen, mit dem Berger damals in Monza gewonnen hat. Ein Auto, das praktisch so alt ist wie Vettel selbst.
“Gigantisch. Ich bin noch nie ein Auto aus dieser Zeit gefahren. Zwar viel Handarbeit, aber ich wollte gar nicht mehr aufhören”, strahlte Vettel nach den Runden in dem im Gegensatz zur aktuellen Hybrid-Autogeneration dröhnend lauten PS-Geschoß. Der Deutsche genoss den Höllenlärm sichtbar.
“Nur die Zuschauer haben gefehlt. Umso mehr freu ich mich, in knapp vier Wochen vor voll besetzten Tribünen zu fahren”, freute sich Vettel 25 Tage vor dem Österreich-Grand-Prix. Berger wiederum übte für das Legendenrennen in einem älteren Red Bull. “Nicht nur wir Fahrer, auch die Fans werden einen Heidenspaß haben”, versprach der Tiroler.
Wenige Wochen vor dem großen und an sich ausverkauften Heimauftritt, für den es noch 800 Restkarten gibt, ist sich Vettel der aktuellen Probleme bewusst. Sowohl der Pilot als auch Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko verneinten am Ring aber, dass angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten mit dem Renault-Antriebsstrang und der eklatanten Mercedes-Überlegenheit die Flinte ins Korn geworfen werde.
“Solange man mathematisch im Rennen ist, ist man dabei. Es wäre falsch, zu früh an was anderes zu denken”, beteuerte Vettel, der zuletzt in Monaco nur vier Runden weit kam und in der WM abgeschlagen Sechster ist. “Es ist bisher sicher nicht optimal gelaufen. Aber unser Blick ist nach vorne gerichtet”, versicherte Vettel mit Blick auf Kanada und den achten Saisonlauf in Österreich.
Dass ihm sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo bisher klar den Rang abgelaufen hat, hat auch mit den vielen technischen Pannen am Vettel-Auto zu tun. “Ich bin kein Fan von Pech. In so einem Fall ist es umso wichtiger, dass das andere Auto durchkommt. Chapeau, Daniel macht einen guten Job”, machte Vettel ganz auf Teamplayer.
Ungeachtet der aktuellen Probleme hat sich Vettel deshalb vorgenommen, auch in Österreich alles zu tun, um erfolgreich zu sein. “Wir sind die zweite Kraft. Aber es wäre falsch, mit dem Ziel anzutreten, hinter Mercedes Zweiter zu werden.”
Ob es in Österreich einen “Heimvorteil” für die Red Bull geben könnte? “Nur, wenn wir noch schnell zwei Schikanen einbauen können. Dann wären die Vorteile für Mercedes geringer”, scherzte Marko. Vettel ebenso gut gelaunt: “Vielleicht hat ja hier jemand Spezis, die am Geruch erkennen, wie das Wetter wird.” Berger ulkte: “Ich würde bei der Zeitnahme ansetzen.”
Ein Krise im Red-Bull-Team bestritt Vettel ebenso, wie dass er sich bald vom österreichischen Rennstall abwenden könnte. Vielmehr leistete der Vierfach-Weltmeister so etwas wie einen Treueschwur. “Ich fühle mich sehr wohl, wo ich bin, und habe dem Team viel zu verdanken. Da schmeißt man nicht nach sechs schlechten Rennen alles hin. Ich bin kein Teil dieser schnelllebigen Welt.”
Auch Marko versicherte, dass noch nichts aufgegeben wird: “Bei uns heißt es jetzt erst recht. Und mittlerweile sind wir hellauf davon begeistert, dass es beim Finale doppelte Punkte gibt. Es ist noch nicht vorbei.”
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