Dafür hatte sie den Schwimmbadbereich des Pariser Ritz-Hotels als Setting gewählt, ein Ort, an dem schon ihr 1997 gestorbener Bruder Gianni seine Kollektionen gern inszenierte. Donatellas Corsagenkleider aus hauchzarter Seide – mal lang mit fliegenden Röcken, mal mini – offenbarten viel Haut und eignen sich eher für tropische Partys auf Jachten als für einen Tag im Büro.
Couture aus einem Haus Seide und Plastik
Versace spielte die Handwerkskunst der Couturiers gekonnt aus: Seide, bedruckt mit Sonnen- und Mondmotiven oder abstrakten Tarotkartenbildern, hatte sie mit Plastik beschichten und teilweise in feine Streifen schneiden lassen. Sie erzielte dadurch eine an Glasfenster erinnernde Optik. Die Farben schimmerten wie Edelsteine in Aquamarin, Türkis, Rosenquarz oder Citrin.
Die Mailänder Designerin verwies damit auf die gerade herausgebrachte neue Schmucklinie des Hauses, die als Ergänzung zu den teils schwindelerregend teuren Couture-Modellen gedacht ist. Überhaupt pflegt die “Hohe Schneiderkunst” seit ein paar Saisons eine enge Verbindung zu den Juwelierhäusern. Der letzte Tag der Schauen, traditionell der Donnerstag, ist diesen Kreationen gewidmet.
(APA)
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