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Verkehrsteilnehmer immer älter - VCÖ fordert barrierefreie Mobilität

Jeder 9. Vorarlberger ist im Jahr 2030 75 Jahre oder älter
Jeder 9. Vorarlberger ist im Jahr 2030 75 Jahre oder älter ©Bilderbox
Bregenz - Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der über 74-Jährigen in Vorarlberg um 53 Prozent auf knapp mehr als 44.000 steigen. Vorarlberg weist damit im Bundesländer-Vergleich die größte Zunahme der Generation 75 Plus auf. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert eine raschere Umsetzung von Maßnahmen für eine barrierefreie Mobilität in den Städten und Gemeinden.

Die Zahl der älteren Menschen nimmt in Vorarlberg in den kommenden Jahren stark zu. Während zu Jahresanfang rund 28.900 Personen 75 Jahre oder älter waren, werden es im Jahr 2030 laut Bevölkerungsprognose der Statistik Austria bereits 44.200 sein. “Unser Mobilitätssystem ist aber noch weit davon entfernt altersgerecht zu sein”, sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Was zusätzlich auffällt: „Die Generation 65 nimmt bis zum Jahr 2030 um 27.500 zu und damit mehr als sechsmal so stark wie die Zahl der unter 65-Jährigen“, berichtet Gansterer.

Im Bundesländer-Vergleich weist Vorarlberg die höchste Zunahme der Anzahl von älteren Seniorinnen und Senioren auf, macht der VCÖ aufmerksam. Der Anteil älterer Menschen wird aber in Vorarlberg mit 10,8 Prozent deutlich niedriger sein als etwa in Kärnten und dem Burgenland, wo im Jahr 2030 jeweils knapp mehr als 13 Prozent der Bevölkerung 75 Jahre oder älter sein wird. .

Zahlreiche Hindernisse für Fußgänger

„Derzeit gibt es für ältere Menschen im Verkehrsbereich noch zahlreiche Hindernisse, besonders dann, wenn sie zu Fuß unterwegs sind“, so VCÖ-Experte Gansterer. Er spricht zu kurze Grün- und zu lange Rotphasen bei Fußgängerampeln und fehlende Abkürzungen für Fußgängerinnen und Fußgänger an.  Der VCÖ kritsiert zudem ein zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs und mangelnde Aufmerksamkeit, etwa durch Handy am Steuer.

Wer mit Rollator unterwegs ist, werde durch hohe Gehsteigkanten und zu schmale Gehsteige behindert, betont der VCÖ. Wichtig sei, dass es bei Parkplätzen entlang von Gehsteigen in regelmäßigen Abständen sichere Möglichkeiten gibt, die Fahrbahn zu queren.

Ein großes Problem für die selbständige Mobilität älterer Menschen ist laut VCÖ auch die Zersiedelung, die zu deutlich längeren Entfernungen zu wichtigen Alltagszielen führt. Für viele ältere Menschen sei es dadurch nicht mehr möglich, Einkäufe oder Arztbesuche selbständig zu erledigen. Neben einem Stopp der Zersiedelung, der Förderung von Wohnen im Ortszentrum und der Nahversorgung ist in kleineren Gemeinden das Angebot an Anrufsammeltaxis und Dorfbussen auszuweiten, fordert der VCÖ.

Anzahl Altersgruppe im Jahr 2030 (in Klammer Änderung gegenüber 2015)

65 Jahre oder älter: 90.700 (plus 27.500)
75 Jahre oder älter: 44.200 (plus 15.300)
Gesamtbevölkerung: 410.300 (plus 31.700)

Zunahme der Altersgruppe 75 Jahre und älter zwischen 2015 und 2030

Vorarlberg: plus 53 Prozent
Salzburg: plus 52 Prozent
Tirol: plus 50 Prozent
Wien: plus 43 Prozent
Niederösterreich: plus 39 Prozent
Oberösterreich: plus 37 Prozent
Kärnten: plus 37 Prozent
Burgenland: plus 34 Prozent
Steiermark: plus 32 Prozent
Österreich: plus 40 Prozent

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