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Verabschiedung von Michael Bartenstein

Michael Bartenstein mit seinen Lehrerkollegen Susanne Greber-Germann und Ariel Lang.
Michael Bartenstein mit seinen Lehrerkollegen Susanne Greber-Germann und Ariel Lang. ©Walter Gasperi
Am Samstag, den 26. September, wurde Michael Bartenstein vom Lehrerkollegium des BORG Egg im Gasthaus Krone in Hittisau in die Pension verabschiedet. 
Bilder von der Verabschiedung

 

Nach einer Kirchenführung durch den Jung-Pensionisten bot Direktor Reinhold Rinner Einblick in die vielfältigen Leistungen Michael Bartensteins im Laufe seiner 39-jährigen Lehrertätigkeit, doch eine Prüfung hatte der gebürtige Hittisauer an diesem Nachmittag noch nachzuholen.

Nachdem Michael Bartenstein von den SchülerInnen schon am Schulschluss verabschiedet worden war und anlässlich seiner Pensionierung alle Lehrer zu einer Kässpätzlepartie ins Gasthaus Kaltenbrunnen /Egg eingeladen hatte, folgte nun noch die feierliche Verabschiedung durch das Lehrerkollegium.

Dazu traf man sich am Samstagnachmittag in der Heimatgemeinde des Jung-Pensionisten, der auf dem Dorfplatz auch gleich selbst über die Geschichte von Hittisau informierte. Ausführlich, profund und spannend machte der geprüfte Kirchenführer und Autor des Kirchenführers zur Pfarrkirche Hittisau anschließend im Gotteshaus die interessierte Zuhörerschaft mit der Geschichte des Bauwerks, dem Deckengemälde mit der berühmten Darstellung Winston Churchills und dem Hochaltarbild zu den Heiligen Drei Königen vertraut, ging dabei auch auf zahlreiche Details ein, ließ aber auch ungeklärte Fragen wie beispielsweise der Bezug Hittisaus zu den Drei Königen offen.

Anschließend ging es zu Kaffee und Kuchen ins Gasthaus Krone, ehe man in einen Seminarraum wechselte, wo Direktor Reinhold Rinner über die vielfältigen Beiträge Michael Bartensteins zum Schulleben referierte. Rege war der Mathematik- und Philosophielehrer an der Schul- und Leitbildentwicklung beteiligt, versuchte als Schülerberater seine „Krablern“ zu den zu sie jeweils passenden Ausbildungs- und Berufswegen zu führen, konsumierte nicht nur Fortbildungen, sondern organisierte diese auch als Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Psychologie und Philosophie.

Leidenschaftlich brachte er den SchülerInnen auch die Bundeshauptstadt Wien nahe, vergaß dabei nie auf einen Besuch im Apostelkeller, ließ sich aber auch – trotz Aversion gegen das Fliegen – zu einer Englandfahrt bewegen. Die Hangspitze gehörte zwar zum Pflichtprogramm seiner Wandertage, für Wintersportaktivitäten wie Skiwochen ließ er sich dagegen nicht begeistern.

Wenig Freude hatte der 2002 zum Oberstudienrat Erhobene auch mit der Neuen Matura, was sich nun freilich rächte, denn er musste an diesem Nachmittag diese Prüfungen vor einer Kommission unter Leitung der strengen Vorsitzenden Susanne Greber-Germann nachholen.

Auch der Vorwissenschaftlichen Arbeit entkam er so nicht und musste in einem Prüfungsgespräch Einiges über seine Person preisgeben, ehe die mündlichen Prüfungen folgten. Hier forderten Annelies Nigsch und Tobias Bilgeri sogleich das Mitglied der Theatergruppe „Ensemble 89“ auf, kurze Passagen aus Rollen, die er einst spielte, vorzutragen und den entsprechenden Werken und Autoren zuzuordnen. Bravourös meisterte der Marlon Brando von Hittisau diese Aufgabe, legte ein eindrucksvolles Zeugnis seines schauspielerischen Talents ab, sei es mit einer kurzen Stelle aus Felix Mitterers „Kein Platz für Idioten“, aus Jura Soyfers „Der Weltuntergang“ oder Johann Nestroys „Frühere Verhältnisse“.

Ungeahnte Anforderungen stellten auch die neuen Formate der mündlichen Reifeprüfung in Mathematik, bei der Norbert Willi und Florian Herzog als designierter Nachfolger des Pensionisten die Fragen stellten. Nicht rechnen, sondern ein Lied vorsingen musste hier der Prüfling. Dies freilich war für ihn angesichts 37jähriger Tätigkeit als Obmann der Chorgemeinschaft Hittisau, wofür er auch mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Chorverbandes Vorarlberg (1998) und der Rudolf-von-Ems-Verdienstmedaille (2010), ausgezeichnet wurde, ein Leichtes. Schwerer tat er sich da schon beim Tanzen von Sinus- und Cosinus-Wellen, erhielt dabei aber Unterstützung von Norbert Willi.

Die Abgründe der Seele des Philosophen wollten schließlich Ariel Lang und Daniel Geiger lüften, indem sie Michael Bartenstein zwangen einen Baum zu zeichnen und nach den Vorlagen des Schweizers Charles Koch zu interpretieren. Auch diese Aufgabe meisterte Michael Bartenstein sicher, erhielt von der Maturavorsitzenden Susanne Greber-Germann sein Reifezeugnis und die Erlaubnis die Pension nun mit gutem Gewissen anzutreten.

 

Mit einem von Hanspeter Sutterlüty verfassten Lied verabschiedete sich die Lehrerschaft von seinem hochverdienten Mitglied und wünscht ihm noch viele gesunde und erlebnisreiche Jahre in diesem neuen Lebensabschnitt zusammen mit seiner Frau Isabel, der Michael ebenso wie dem Lehrkörper abschließend dankte. (Walter Gasperi)

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