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VALIE EXPORT-Vorlass landet in Linz

Grundstein für nach der Künstlerin benanntes Forschungszentrum
Grundstein für nach der Künstlerin benanntes Forschungszentrum
Der Vorlass von VALIE EXPORT ist von der Stadt Linz erworben worden. Damit wird der Grundstein für ein nach der Künstlerin benanntes Center für Medien- und Performancekunst gelegt. Es wird in Kooperation von der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung und der Stadt betrieben werden. Am Mittwoch wurden die entsprechenden Verträge im Lentos Kunstmuseum unterzeichnet.


Die gebürtige Linzerin VALIE EXPORT, Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Uni-Rektor Reinhard Kannonier setzten ihre Unterschrift unter die Vertragstexte. Die Vorarbeiten für das Projekt dauerten vier Jahre. Das Archiv der Künstlerin beinhaltet neben etlichen Werken auch Skizzen, Entwürfe und Negative aus ihrem Schaffen. Dazu kommen die gesamte Korrespondenz, Datenträger und eine Bibliothek. Alles wird in den Sammlungsbestand des Lentos eingebracht. Für dieses ist es die größte Erweiterung seit dem Ankauf der Sammlung Gurlitt in den 1950er-Jahren.

Aufbauend darauf wird das “VALIE EXPORT Center, Forschungszentrum für Medien- und Performancekunst” nicht nur den Vorlass der Künstlerin aufarbeiten, sondern auch Ausgangspunkt und Impuls für die künstlerische, wissenschaftliche und vermittlerische Auseinandersetzung mit diesen Kunstrichtungen sein und auch für Forschungstätigkeiten Dritter bereitstehen. Angesiedelt soll es auf 350 Quadratmetern in der ehemaligen Tabakfabrik werden. Die Aufbauphase beginnt per 1. Juni, der Regelbetrieb ist ab 2017 geplant. “Bestimmt wird 2016 eine Ausstellung einen Einblick in das Archiv geben”, versprachen die Verantwortlichen. Die Infrastrukturkosten trägt die Stadt, die Universität bringt das erforderliche wissenschaftliche und administrative Personal ein.

VALIE EXPORT zeigte sich glücklich über die Forschungsabsichten bezüglich ihres Werkes: “Man muss ja was tun damit: Erforschen, was damals los war. Es hinausbringen, wie mein Name Export ist.” Und sie machte eine persönliche Anmerkung: In Linz habe sie ihr erstes Kunsterlebnis gehabt, als sie bei einem Museumsbesuch mit ihrer Mutter ein Bild von Alfred Kubin gesehen habe, das sie danach unbedingt noch mehrere Male anschauen wollte. Und das erste Architekturerlebnis sei die faszinierende Fassade der damaligen Tabakfabrik und die dortige Uhr gewesen.

Sie sei nie “weg gewesen”, stellte die Künstlerin fest – auch wenn das Verhältnis von ihr zu Linz und Österreich wie es Luger ausdrückte “nicht immer friktionsfrei” gewesen sei. “Ich habe mir gedacht, wenn jeder weggeht, ändert sich nichts.”

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