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US-Behörde stellt Vertrieb des Energydrinks Verve ein

Bundeshandelsbehörde wirft Vemma Pyramidenspiel vor – AK warnt seit 2014.
Bundeshandelsbehörde wirft Vemma Pyramidenspiel vor – AK warnt seit 2014. ©Screenshot, Bilderbox
Die AK Vorarlberg hat immer wieder eindringlich vor dem Vertrieb des Energydrinks Verve durch die US-Firma Vemma gewarnt und zuletzt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft mit Sitz in Wien eingeschaltet. Jetzt hat die US-Handelsbehörde den Vertrieb von Verve mit sofortiger Wirkung gestoppt. Der Vorwurf: Betreiben eines illegalen Pyramidenspiels.
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Während Vemma auf der konzerneigenen Website noch eindringlich dazu aufrief, jetzt zu kaufen, hat die amerikanische Bundeshandelsbehörde (Federal Trade Commission) am Mittwoch, 26. August 2015, dem Vertrieb des Energydrinkherstellers vorerst einen Riegel vorgeschoben. Der Vorwurf: Betreiben eines illegalen Pyramidenspiels.

Vemma hat weltweit Jugendliche akquiriert. Verlockend schien das Angebot durch die Investition in Energydrinks von Vemma und die erfolgreiche Weiterverbreitung der Geschäftsidee reich zu werden. Doch die meisten scheiterten bei diesem System, nachdem sie ihren Freundeskreis abgeklappert hatten. Sie verloren ihr Geld. Nur wenige profitieren. Die amerikanische Bundeshandelsbehörde hat den Kritikern des Energydrink-Herstellers nun recht gegeben.

Seit 2014 grast „Vemma“ Vorarlberg ab. Der AK wurde das System von besorgten Eltern und betroffenen Jugendlichen so beschrieben: Wer einsteigt, muss zuerst eine Palette der „Verve!“-Drinks selber kaufen. „Den Jugendlichen wurden keine Unterschriften abverlangt“, sagt AK-Konsumentenberater Paul Rusching. „Die Summe wurde von deren Konten mittels Einzugsermächtigung abgebucht.“ Die Erstbestellung kostet 471 Euro. Dafür erhält der Einsteiger 192 Dosen. Dann muss er den Drink weiterempfehlen. Führt die Empfehlung zu weiteren Bestellungen, erhält man Punkte. Hat man genügend Punkte zusammen, „qualifiziert“ man sich für ein „Einkommen“.

Wer an der Masche verdiente, war der amerikanische Hersteller Vemma. Laut der US-Kommission kassierte Vemma mit seinen Produkten in den vergangenen beiden Jahren 200 Millionen Dollar.
In Italien wurde das Vertriebssystem des US-Konzerns schon mit einer 100.000-Euro-Strafe belegt. Die AK Vorarlberg hat über ihren Anwalt Dr. Martin Fiel das System durchleuchten lassen und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Ende Juni 2015 ersucht, tätig zu werden.

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